Eigens installierter Ausgabeschalter in der St.-Jakobs Apotheke Buchbach im Lkr. Mühldorf am Inn - ein Kunde holt sich kostenlose Masken ab.
Bildrechte: Lilian Barbarino

Eigens installierter Ausgabeschalter in der St.-Jakobs Apotheke Buchbach im Lkr. Mühldorf am Inn - ein Kunde holt sich kostenlose Masken ab.

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Wie Apotheken den Ansturm auf kostenlose FFP2-Masken bewältigen

Noch sei der Ansturm überschaubar: Die Apotheken wie die in Schwindegg oder Weilheim haben sich anscheinend gut vorbereitet: Ab sofort können sich Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören, drei gratis FFP2-Masken in den Apotheken holen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Wer über 60 Jahre alt ist oder zu einer Risikogruppe gezählt wird, der kann sich ab sofort in einer Apotheke kostenlos drei FFP2-Masken abholen. Das Problem: Von den Behörden haben die Apotheken keine Masken geliefert bekommen, sie müssen selbst in Vorleistungen gehen und sich auf lange Schlangen vorbereiten. Im Landkreis Mühldorf und in Weilheim hat das bislang ganz gut geklappt.

In Schwindegg auf Ansturm vorbereitet

Apothekeninhaberin Lilian Barbarino hat in ihrer Filiale in Buchbach im Landkreis Mühldorf vorsorglich einen extra Schalter für die Ausgabe der Masken eingerichtet. In ihrer anderen Filiale in Schwindegg war dies leider nicht möglich. Da in der Apotheke nur drei Personen gleichzeitig bedient werden dürfen, werde sich die Schlange vor der Apotheke durch den zusätzlichen Andrang also verlängern, so Barbarino auf Nachfrage des Bayerischen Rundfunks.

2.500 Menschen müssen über zwei Filialen versorgt werden

Zur Vorbereitung hat Barbarino außerdem bei den Gemeinden Buchbach und Schwindegg im Landkreis Mühldorf angerufen, um abzufragen, wie viele Menschen mit einem Alter von über 60 in den Orten leben. Auf diesen Angaben basierend kalkulieren Barbarino und ihre Angestellten nun mit etwa 2.500 Menschen in den beiden Apotheken in Buchbach und Schwindegg.

Apotheken müssen in Vorleistung gehen

Die bisher vorhandenen Masken haben sie kurzfristig von einem ortsansässigen Unternehmen beziehen können. Zum Glück hatte man hier diese Möglichkeit, sagt Barbarino. Die Anzahl reiche aber derzeit noch nicht aus, man müsse jetzt jeden Tag weitersehen, wie man mehr Masken anschaffen könne. Im Moment gehen sie und die anderen Apotheken beim Maskenkauf in Vorleistung. Vom Apothekerverband wurden sie alle informiert, dass es zwar einen Fixzuschlag mit Bezug auf die Anzahl der im dritten Quartal eingereichten Rezepte geben soll, wann diese Vergütung ausgezahlt wird, wissen sie allerdings noch nicht.

Bitte nicht alle auf einmal kommen!

Ob ab heute an den eigens installierten Schalter in Buchbach wirklich nur die Risikogruppe kommt, können sie und ihre Mitarbeiterinnen nicht genau kontrollieren, sie setzen deshalb darauf, dass die Kundinnen und Kunden das Vertrauen der Apotheken nicht missbrauchen und wirklich nur kommen, wenn die wirklich ein Recht auf die Masken haben. Am Morgen des ersten Tages war es noch ruhig, sagt Barbarino, sie rechnet trotzdem mit einem Ansturm und auch mit vielen Anrufen. Ihr Hinweis: die drei kostenlosen Masken kann man sich bis zum 6. Januar 2021 abholen.

Weilheimer Apotheke vergibt individuelle Abholzeiten

In der Bahnhof-Apotheke in Weilheim hat man sich offenbar gut vorbereitet. Apothekerin Iris Hundertmark berichtet auf twitter, dass sie alle Risikopatienten und alle ihre Patienten über 60 per Telefon oder email informiert hatten und ihnen individuelle Abholzeiten vereinbart haben. So konnte ein Chaos bisher vermieden werden.

"Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!