Eine Person hält mit einer Hand ein Smartphone in der Hand, auf dem die App Whatsapp geöffnet ist (Symbolbild).
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Neue Masche von WhatsApp-Betrug – schon mehr als 500 Fälle in Mittelfranken (Symbolbild).

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WhatsApp-Betrug: mehr als 500 Fälle in Mittelfranken

Die Polizei warnt vor einer neuen Betrugsmasche. Via Messengerdienst WhatsApp geben sich Betrüger bei ihren Opfern als Angehörige aus. Weil die geforderten Geldbeträge meist niedrig sind, funktioniert die Masche. Nun warnt die Polizei.

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Seit Anfang des Jahres verzeichnet die Polizei Mittelfranken einen deutlichen Anstieg einer neuen Betrugsmasche per WhatsApp. Wie ein Sprecher dem BR sagte, werde derzeit allein in Mittelfranken in mehr als 500 Fällen ermittelt. Nicht in allen Fällen sei aber schon Geld geflossen. Bei der neuen Masche geben sich die Betrüger meist als Sohn oder Tochter ihrer späteren Opfer aus, der beziehungsweise die angeblich ein neues Handy hat, weil das alte verloren oder kaputtgegangen sei.

Nachrichten via WhatsApp

Per WhatsApp fordern sie die Opfer zunächst harmlos klingend auf: "Hier ist meine neue Handynummer, die alte kannst Du löschen." Wenig später kommt dann eine weitere Nachricht vom selben Absender, mit der Mitteilung, dass eine Überweisung oder das Online-Banking mit dem neuen Handy noch nicht getätigt werden kann und der Bitte, deshalb eine Zahlung auf ein bestimmtes Konto zu leisten. Laut Polizeisprecher geht es dabei meist um Summen im mittleren dreistelligen oder niedrigen vierstelligen Bereich. Die Betrugsopfer überweisen Geld auf ein deutsches Konto, das aber innerhalb kürzester Zeit auf ein ausländisches Konto umgebucht wird.

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Kleine Beträge werden überwiesen

Die Betrugsmasche funktioniert laut Polizei auch deshalb so gut, weil es eher um kleinere Beträge und nicht die ganz großen Summen wie bei den sogenannten Enkel-Schockanrufen geht. Durch die große Anzahl von Fällen kämen aber trotzdem erhebliche Summen zusammen, eine genaue Größenordnung kann die Polizei aber bisher nicht beziffern. Sie rät dringend dazu, misstrauisch zu werden, wenn jemand eine neue Telefonnummer ankündigt, und die alte nicht gleich zu löschen, sondern zunächst bei der Tochter oder dem Sohn nachzufragen.

Polizei gibt Tipps

Wenn bereits Geld geflossen ist, sollten sich die Opfer schnellstmöglich mit der Bank in Verbindung setzen und die Zahlung stornieren oder zurückfordern. Dabei zähle jede Minute, da die Täter das Geld so schnell wie möglich auf ausländische Konten umbuchen. Die Polizei vermutet, dass die neue Betrugsmasche für die Täter den Vorteil hat, dass sie keinerlei direkten Kontakt mit den Geschädigten haben.

Chatverlauf als Beweis sichern

Die Polizei arbeitet bei der Ermittlung der Täter mit den Banken zusammen, aber meist führen die Konten und Handyverträge nicht zum Täter, sondern laufen über Mittelsmänner. Dennoch sollte jeder Betrugsversuch bei der Polizei angezeigt werden und der Chatverlauf als Beweis gespeichert werden.

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