Bamberger Dom zur blauen Stunde.
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Seit dem Rücktritt von Ludwig Schick am 1. November 2022 wartet man im Erzbistum Bamberg auf einen neuen Chef. Heute hat das Warten ein Ende.

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Wer wird neuer Erzbischof in Bamberg? Bekanntgabe am Mittag

Nach einjähriger Vakanz bekommt das Erzbistum Bamberg einen neuen Bischof. Wer die Nachfolge von Ludwig Schick antritt, soll am heutigen Samstag gegen Mittag bekanntgegeben werden. Die Nachricht wird mit Spannung erwartet.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Seit dem 1. November 2022 wartet man im Bamberger Erzbistum nach dem Rücktritt von Ludwig Schick auf einen neuen Chef. Seitdem kam diesbezüglich kein Vollzug aus dem Vatikan. Am heutigen Samstag gegen Mittag soll der Name des Schick-Nachfolgers bekannt gegeben werden. Die Diözese bittet die Kirchen aus diesem Grund um ein längeres oder besonderes Mittagsgeläut.

Vorgänger Ludwig Schick 20 Jahre lang Erzbischof von Bamberg

Ludwig Schick leitete von 2002 bis 2022 das Erzbistum Bamberg. Zuvor war Schick Weihbischof im Bistum Fulda. Geboren wurde er 1949 in Marburg in Hessen. Theologie studierte Schick in Fulda und Würzburg. An der Universität Marburg hatte er den Lehrstuhl für Kirchenrecht inne. Von 2006 bis 2021 war Schick Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz. Damit galt er als der sogenannte "Außenminister" der Bischofskonferenz und unternahm Pastoralreisen in alle Welt, unter anderem nach Afrika.

Der ehemalige Erzbischof reichte 2022 sein Rücktrittsgesuch ein. Obwohl Schick die für Bischöfe geltende Altersgrenze von 75 Jahren noch nicht erreicht hatte, nahm Papst Franziskus das Gesuch an. Nach seinem Rücktritt als Erzbischof blieb der heute 74-Jährige in Bamberg wohnen. Er hält Vorträge, feiert Gottesdienste und spendet Firmungen. Er sei nicht mehr im Dienst, aber nach wie vor zu Diensten, wird er zitiert. Seit Schicks Rücktritt leitet der Bamberger Weihbischof Herwig Gössl das Erzbistum als sogenannter Diözesanadministrator.

Fachkräftemangel in der katholischen Kirche

Neue Bischöfe zu finden, war zuletzt schwer geworden in Deutschland, denn der Fachkräftemangel in der katholischen Kirche ist eklatant: 2001 wurden nach Zahlen der Deutschen Bischofskonferenz 124 Männer geweiht, im Jahr 2022 waren es gerade einmal 45. Das bedeutet, dass auch der Kandidatenkreis für Bischofsämter immer kleiner wird. Immerhin erwartet das Kirchenrecht eine fundierte theologische Ausbildung, bestenfalls einen Doktortitel, was die Auswahl noch drastischer einschränkt.

Ein Jahr Sedisvakanz – so heißt die Zeit ohne Bischof im Kirchenjargon – herrschte zuletzt in Bamberg. Nach Einschätzung des Kirchenrechtlers Thomas Schüller aus Münster ist das nicht ungewöhnlich. Das Verfahren der Bischofsernennung sei komplex, viele Menschen und Gremien seien beteiligt. In jüngster Vergangenheit komme es zudem immer mehr vor, dass designierte oder gewählte Bischöfe ablehnen, das Amt anzunehmen, sagt Schüller: "Auch hier liegt oft ein Grund für zeitliche Verzögerungen."

Mit Informationen von dpa

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