Volle Mülltüten liegen an der Straße
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Volle Mülltüten liegen an der Straße (Symbolbild)

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Wegen Warnstreik: Die Mülltonnen bleiben voll

Wegen eines Warnstreiks werden im Landkreis Deggendorf am Freitag und Samstag keine Mülltonnen geleert. Die Gewerkschaft Verdi fordert, dass die Fahrerinnen und Fahrer künftig nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlt werden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Im Landkreis Deggendorf kommt es am Freitag und Samstag zu einem Warnstreik der kommunalen Müllentsorgung. An diesen beiden Tagen werden im Landkreis keine Mülltonnen geleert. So will die Gewerkschaft Verdi die Arbeitgeberseite dazu bringen, nach zwei erfolglosen Verhandlungsrunden ein neues Angebot vorzulegen. Die nächste Runde ist für den 18. Oktober geplant.

Gewerkschaft: Bisher kein diskutables Angebot

Zum BR sagte der Verhandlungsführer von Verdi, Patrick Rosteck, dass bisher seitens der Arbeitgeberseite kein diskutables Angebot vorläge. Deshalb hätte man sich zu den ganztägigen Warnstreiks entschlossen. Diese könnten bei Bedarf auch ausgeweitet werden. Das Abfall Kommunalunternehmen (AKU) gehört zum Zweckverband Abfallwirtschaft, ZAW Donau-Wald. Vor fünf Jahren wurde die bis dahin private Müllabfuhr in der Region durch den ZAW Donau-Wald übernommen. Die Fahrerinnen und Fahrer der AKU sind für die Müllentsorgung in den Landkreisen Deggendorf, Regen, Freyung-Grafenau, Passau und der Stadt Passau zuständig.

AKU einst ein privates Unternehmen

Bisher war der ehemalige Tarifvertrag des privaten Unternehmens einfach fortgeführt worden. Das möchte die Gewerkschaft Verdi ändern, die seit einem Jahr Mitglieder unter den Mitarbeitern der Müllabfuhr rekrutiert. Denn alle anderen Tochterunternehmen des ZAW Donau-Wald wie die Wertstoffhöfe, Grüngutdeponien oder die Tierkörperbeseitigung unterliegen dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes. Deshalb ist die Übernahme dieses Tarifvertrags auch die Hauptforderung der Gewerkschaft neben Vergünstigungen für ihre Mitglieder wie zum Beispiel zwei zusätzliche Urlaubstage.

Arbeitgeberseite überrascht

Die Arbeitgeberseite zeigte sich überrascht von der Streikankündigung. Karl-Heinz Kellermann, der Vorstand von AKU, sagte zum BR: "Wir stecken mitten in den Verhandlungen und haben unsererseits Bereitschaft signalisiert für die Suche nach einem neuen Tarifvertrag". Man hoffe trotz der Streiks zu einer konstruktiven Lösung zu kommen. Bis dahin bleibt der Müll im Landkreis Deggendorf erst einmal in den Tonnen.

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