Menschen sortieren Restmüll.
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Was ist drin im Restmüll? Neustadt an der Aisch startet Analyse

Mülltrennung ist in Deutschland Pflicht. Doch nicht immer wird das richtig gemacht. Zum Beispiel beim Restmüll. Wie hoch der Anteil ist, der eigentlich woanders hingehört, wird gerade im Landkreis Neustadt Aisch-Bad Windsheim untersucht.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Was wirft die Bevölkerung alles in den Restmüll? Diese Frage will der Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim klären und führt deshalb von Montag bis Mittwoch eine Restmüllanalyse in der Energie und Verwertungsanlage Dettendorf durch.

"Kritischer Blick in die Tonne"

Laut Peter Kreß, Sachgebietsleiter der örtlichen Abfallwirtschaft, ist die Analyse ein "kritischer Blick in die Tonne". Die letzte Restmüllanalyse im Landkreis fand 2012 statt. Grundsätzlich kam damals heraus, dass 43 Prozent der Stoffe im Restmüll noch verwertet hätten werden können. Seitdem, so Kreß, habe es "Änderungen im System" gegeben, deren Auswirkungen man nun überprüfen will.

So hat der Landkreis in der Zwischenzeit zum Beispiel auf die Gelbe Tonne für Verpackungsmüll umgestellt, damit die Bürgerinnen und Bürger ihren Plastikmüll nicht mehr selbst zum Wertstoffhof bringen müssen. Weil vor elf Jahren außerdem fast 20 Prozent organische Stoffe gefunden wurden – laut Kreß zu viel – hat man den Anschluss an die Biotonne im Landkreis auf 60 Prozent erhöht.

Maßnahmen sinnvoll?

An drei aufeinanderfolgenden Tagen wird der Müll nun ausgewertet, getrennt nach drei verschiedenen Probegebieten: ländlicher, kleinstädtischer und städtischer Raum. Am Montag wurde mit dem ländlichen Raum gestartet. Durchgeführt wird die Aktion von einem Würzburger Umweltbüro. Täglich soll eine Müllmenge von 100 schwarzen Tonnen nach 26 verschiedenen Kategorien getrennt werden. Darunter Kategorien wie "Hygieneartikel", die wirklich in den Restmüll gehören, aber auch "Glas", was ein Wertstoff ist. Die Ergebnisse aus der diesjährigen Analyse liegen laut Umweltbüro im Herbst vor. Dann will der Landkreis entsprechend der Ergebnisse reagieren und informieren.

Was kommt in den Restmüll?

In den Restmüll kommt alles, was nicht mehr verwertbar ist, fasst es Peter Kreß von der Abfallwirtschaft im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim zusammen: "Alles, was nicht Verpackung, was nicht Glas, was nicht Metall ist. Klassisches Beispiel ist Kehricht, abgekühlte Asche, Zigarettenstummel, Hygieneartikel oder Alt-Medikamente". Das schlimmste im Restmüll seien chemische Stoffe wie Lithium-Batterien.

Das durchführende Würzburger Umweltbüro hat schon so ziemlich alles gesehen, berichtet die Verantwortliche Petra Höß. Das traurigste war ein toter Hund in Augsburg. Darüber hinaus merke man auch, woher der Müll stammt – also aus einer ländlichen oder eher städtischen Region. Auffällig sei zum Beispiel, dass große Wohnanlagen mit Containern statt Tonnen, auch Sperrmüll oder größere Elektrogeräte im Restmüll entsorgen. Pauschalieren könne man aber dennoch nichts, so Höß.

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