Ein Mähdrescher von oben
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Warum brennt es bei Erntearbeiten so häufig?

"Mähdrescher in Flammen", "Erntemaschine löst Feldbrand aus": Solche und ähnlich lautende Nachrichten sind derzeit häufig zu lesen. Doch woran liegt das? Warum werden durch Erntearbeiten so oft Feuer ausgelöst und wie können Landwirte das verhindern?

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Derzeit läuft auf den niederbayerischen Äckern die Getreideernte auf Hochtouren. Und mit der anhaltenden Trockenheit steigt die Gefahr von Bränden auf den Ernteflächen. Eine besondere Gefahr geht von Erntemaschinen wie Mähdreschern oder Ballenpressen aus. Ist das zu verhindern?

Technische Fehler oder gefährliche Verschmutzungen

Roland Kobler führt ein sogenanntes Lohnunternehmen in Neukirchen vorm Wald im Landkreis Passau. Das heißt, seine Firma bietet Landwirten in der Region verschiedene Agrardienstleistungen wie zum Beispiel die Getreide-, Heu- oder Strohernte an.

Auf einem abgeernteten Getreidefeld bei Passau demonstriert er, welche Gefahren von einer Großballenpresse ausgehen. Unter den Abdeckungen sammeln sich Staub und Strohreste - leicht entzündliches Material. "Und wenn was passiert, hat es meist etwas mit einem Lagerschaden zu tun, oder es ist irgendein Hydraulikschlauch. Oder aber es gibt auch mal Steinschäden."

Roland Kobler meint damit, dass Steine die auf Hochtouren laufende Mechanik der Maschinen beschädigen oder durch Funkenschlag das Stroh in Brand setzen können. Eine wichtige Vorsichtsmaßnahme ist, die Maschinen täglich mit Druckluft vom Erntestaub zu befreien. "Das muss auch untertags immer wieder gemacht werden", mahnt Roland Kobler. Denn: Wenn eine Erntemaschine in Brand gerät, lässt sie sich mit Feuerlöschern im Prinzip nicht mehr retten.

Ein Güllefass als Rettungsanker

Der Passauer Kreisbrandinspektor Peter Högl bittet Landwirte darum, ihre Güllefässer mit Wasser zu befüllen. Die fassen bis zu zwanzig Mal mehr Wasser als ein Löschfahrzeug. "Zu 97 Prozent werden Acker- oder Waldbrände durch Unachtsamkeit oder Fahrlässigkeit verursacht", mahnt Högl.

Noch immer herrscht in Niederbayern große Waldbrandgefahr. Der Feuerwehrmann warnt davor, Zigarettenkippen achtlos wegzuwerfen. Außerdem sind offenes Feuer oder Grillen in Wäldern verboten.

Wer einen Brand in der Natur entdeckt, solle sofort den Notruf wählen und seinen Standort gut beschreiben, sagt Högl. Darüber hinaus könne man versuchen, ein Feuer selbst zu löschen. Wichtig sei außerdem, die Feuerwehren zu Einsatzstelle zu lotsen.

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