Trotz des Warnstreiks warten ein Fahrgast am U-Bahnhof Marienplatz. Verdi fordert in der laufenden Tarifrunde für die bundesweit 2,3 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst 4,8 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 150 Euro mehr im Monat.
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Warnstreik im Nahverkehr in München - heute fährt keine U-Bahn.

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Warnstreik im ÖPNV: In München fährt heute keine U-Bahn

Nach den ersten Stunden des Streiks im öffentlichen Nahverkehr von München zeigt sich die Gewerkschaft verdi "sehr zufrieden". Bei Bussen und Trambahnen seien 80 Prozent der Fahrzeuge nicht aus den Depots gefahren, bei den U-Bahnen 100 Prozent.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

  • Einen Überblick zu den Warnstreiks in Bayern finden Sie hier

In München sorgen die Streiks der Gewerkschaft verdi für erhebliche Behinderungen. Bei den U-Bahn ist keine Zug ausgerückt - bei den Bussen und Trambahnen nur 80 Prozent. Die Gewerkschaft verdi ist nach den ersten Stunden des Streiks im öffentlichen Nahverkehr von München "sehr zufrieden".

Keine großen Kundgebungen wegen Corona

Laut Gewerkschaftssekretär Franz Schütz haben etwa 800 Menschen am Warnstreik teilgenommen, neben den Fahrerinnen und Fahrern der MVG haben auch Mitarbeiter von U-Bahn, Tram-, Bus- und Fahrkartenwerkstätten, die zu den Stadtwerken München gehören, die Arbeit niedergelegt. Wegen der Corona-Pandemie habe es nur eine kleine Versammlung von etwa 50 Streikenden im Trambahndepot gegeben. Schütz wies noch mal darauf hin, dass es der Gewerkschaft vor allem um einen Ausbau des ÖPNV gehe, mit mehr Personal und besseren Arbeitsbedingungen.

MVG zufrieden, dass wenigsten im Busverkehr was ging

Die Münchner Verkehrsgesellschaft MVG ist ihrerseits zufrieden, dass zumindest im Busverkehr in der Stadt alle Linien im 20-Minuten-Takt bedient werden können. Außerdem würden vier Trambahnen in relativ stabilem Takt durch die Stadt fahren, so MVG-Pressesprecher Matthias Korte. Ähnliches sei bei der U-Bahn leider nicht gelungen - dort fährt derzeit nichts. Der Pressesprecher zeigte sich verärgert darüber, dass die Tarifauseinandersetzungen auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen werde. Korte sagte weiter, es werde mindestens bis 20 Uhr dauern, bis Bus, Tram und U-Bahn wieder ihren normalen Takt aufnehmen können. Der verdi-Warnstreik soll bis 18 Uhr dauern.

Die Konsequenzen im Detail:

Keine U-Bahn - bis zum Abend

Bis 18 Uhr werden in München keine U-Bahnen fahren - auch die U-Bahnhöfe selbst werden laut Ingo Wortmann, dem Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), voraussichtlich bis 18 Uhr gesperrt sein. Aber auch danach wird es vermutlich bis in den Abend hinein zu Beeinträchtigungen kommen, da es eine Weile dauere, das System wieder "hochzufahren", so Wortmann gestern auf einer Pressekonferenz.

Wenig Trambahnen

Bestreikt wird heute auch die Straßenbahn. Wie die MVG twittert, verkehren die Linien 16, 17, 19 und 27 im 20-Minuten-Takt. Alle anderen Linien sind nicht in Betrieb.

Viele Busse fahren

Da sich die privaten Busunternehmer und MVG-Kooperationspartner nicht am bundesweiten Warnstreik beteiligen, fahren die meisten Busse. Laut MVG fahren mittlerweile alle Linien zumeist im 20-Minuten-Takt.

S-Bahnen fahren

Die S-Bahn wird nicht bestreikt. Die MVG rät allen Fahrgästen, sich frühzeitig über ihre Socialmedia-Kanäle über die Auswirkungen des Streiks auf einzelne Tram- und Buslinien zu informieren.

Gestern Warnstreiks bei Kitas und Kliniken

In München haben gestern über 1.500 Mitglieder von Verdi gestreikt. Ein Schwerpunkt waren Kinderkrippen, Kitas, Tagesheime und Horte. Komplett geschlossen blieben rund 60 Einrichtungen.

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