Ein Flößer in Wallenfels. (Archivbild)
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Daniel Vogl

Wegen Niedrigwassers mussten die Floßfahrten auf der Wilden Rodach abgesagt werden. Der Bürgermeister hofft auf mehr Regen. (Archiv)

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Wallenfels: Floßfahrten abgesagt – Probleme durch Niedrigwasser

Der ausbleibende Regen und das niedrige Wasser ist für die Floßfahrten in Wallenfels ein großes Problem. Weil die Wilde Rodach zu niedrig ist, mussten wieder Fahrten abgesagt werden. Bürgermeister Jens Korn hofft auf Hilfe der Politik.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die Floßfahrten auf der Wilden Rodach in Wallenfels im Landkreis Kronach am kommenden Samstag sind wegen Niedrigwassers abgesagt worden. Das teilt die Touristinformation in Wallenfels am Dienstag auf ihrer Website mit. Alle Kundinnen und Kunden für die Fahrten am Samstag seien bereits per E-Mail informiert worden, heißt es weiter.

Wallenfels: Bürgermeister hofft auf mehr Regen

Bislang fanden seit Anfang Mai an vier Samstagen Fahrten auf der Wilden Rodach statt. Das Problem mit Niedrigwasser im Fluss ist nicht neu, bereits im vergangenen Jahr musste die Hälfte der geplanten zwölf Fahrten wegen zu wenig Wasser abgesagt werden. Für den Bürgermeister von Wallenfels Jens Korn (CSU) ist die Absage vor allem für die Gäste, die Flößergemeinschaft und die Gastronomie traurig und bedauerlich. Der Bürgermeister hofft auf mehr Niederschläge und weniger Wind, so dass die geplanten Fahrten am ersten Juliwochenende wieder stattfinden können.

Jährliche Absagen der Floßfahrten "ein Riesenproblem"

Gäste, die Karten für den kommenden Samstag gekauft hatten, können ihre Tickets für Termine Ende August und im September umbuchen. Im Gespräch mit BR24 sagte Korn, das erneute Niedrigwasser zeige die Notwendigkeit eines Rückhaltebeckens oder eines Floßteiches, aus dem zu Trockenzeiten Wasser in die Wilde Rodach zufließen und zumindest zwei bis drei Fahrten pro Saison ermögliche. Die jährlichen Absagen von Floßfahrten wegen Trockenheit seien ein Riesenproblem.

Hilfe von der Landespolitik?

Die Landespolitik müsse deshalb die Karten auf den Tisch legen und die Flößer und die Stadt ernsthaft unterstützen, wenn ihr etwas an der Tradition im Frankenwald liege. Da er die Floßfahrten dauerhaft in ihrer Existenz bedroht sieht, hatte der Wallenfelser Bürgermeister im Frühjahr bereits eine Petition an den Landtag geschickt. Mittlerweile sei die Petition in einem ersten Schritt behandelt worden. Bei einem Ortstermin in Wallenfels werde sich der Ausschuss für Umwelt und Natur ein Bild von der Situation machen. Wann der Termin stattfindet, ist noch offen, sagte Korn.

Flößerei im Frankenwald: Brauchtum und wirtschaftlich relevant

Die Floßfahrten auf der Wilden Rodach haben eine Jahrhunderte alte Tradition. Zu Vorzeiten nahmen hier Transporte von Holz aus dem Frankenwald ihren Anfang, das Holz gelangte schließlich bis in die Niederlande. Inzwischen sind die Fahrten zwischen Mai und September neben dem Brauchtum auch ein wirtschaftlicher Faktor für Wallenfels und den gesamten Frankenwald, so Korn weiter.

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