Blick von der Venet Gipfelhütte auf die Alpen (Archivbild)
Bildrechte: picture alliance / dpa-Zentralbild | Stephan Schulz

Auf ihrer Wanderung über die Alpen nach Venedig wurden vier Geschwister aus dem Landkreis Traunstein vom winterlichen Wetter überrascht.

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Vom Schnee überrascht: Geschwister bei Alpenüberquerung gerettet

Auf ihrer Wanderung über die Alpen nach Venedig wurden vier Geschwister aus dem Landkreis Traunstein vom winterlichen Wetter überrascht. Die österreichische Bergwacht fand die Gruppe auf knapp dreitausend Metern Höhe ohne wetterfeste Kleidung vor.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Er führt von Bayern über den Alpenhauptkamm nach Venedig: Der sogenannte Traumpfad zählt zu den besonders beliebten Weitwanderwegen. Grundvoraussetzung für die vielen Bergetappen sind alpine Erfahrung und entsprechende Ausrüstung. Letztere fehlte einer Geschwistergruppe aus Traunstein, die die österreichische Bergwacht am Sonntag unterkühlt aus den Zillertaler Alpen rettete.

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Schnee und Graupelschauer an der Alpeiner Scharte

Auf dem Weg in Richtung Venedig hatten sich die vier jungen Erwachsenen – alle zwischen 18 und 24 Jahre alt – für die Gratüberschreitung an der Alpeiner Scharte entschieden, eine Variante der klassischen Traumpfad-Route. Die Scharte liegt auf 2.959 Metern Höhe, oberhalb des Valser Tals. Laut Polizei in Tirol herrschten dort am Sonntag winterliche Wetterverhältnisse, mit Graupelschauern und zirka zehn Zentimetern Neuschnee.

Ohne wetterfeste Kleidung unterwegs

Trotz Tourenplanung im hochalpinen Gelände waren die vier Wanderer nicht entsprechend ausgerüstet. Laut Polizei hatten sie weder Mützen und Handschuhe, noch warme Jacken oder wetterfeste Kleidung dabei. Die 24-jährige Schwester bekam zudem leichte Kreislaufprobleme, sodass sich die Gruppe nicht mehr imstande fühlte, den Weg selbstständig fortzuführen und schließlich einen Notruf absetzte.

Fünf Einsatzkräfte der österreichischen Bergwacht stiegen zur Alpeiner Scharte auf, wo sie die unterkühlten Geschwister antrafen und die Erstversorgung übernahmen. Anschließend brachten sie die jungen Wanderer zur unterhalb gelegenen Geraer Hütte (2.324 m).

DAV: Schnee im Hochgebirge jederzeit möglich

Dabei ist ein plötzlicher Wintereinbruch in den Alpen auf dieser Höhe nicht ungewöhnlich. Auch im August könne es in den Bergen schneien, stellt Thomas Bucher vom Deutschen Alpenverein (DAV) klar. "Es sind schon markante Kaltlufteinbrüche, aber damit ist im Hochgebirge auch im Hochsommer jederzeit zu rechnen."

Vor allem der Wetterbericht bleibe für eine sorgfältige Tourenplanung das A und O. Auf seiner Internetseite stellt der DAV eine große Auswahl an Tipps zur Vorbereitung verschiedenster Tourenarten inklusive der richtigen Ausrüstung zur Verfügung.

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