Altes Stadtzentrum von Beilgries im Naturpark Altmühltal von oben mit Kirche und Kapelle
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Altes Stadtzentrum von Beilgries im Naturpark Altmühltal mit Kirchen

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Unterschlagung im Rathaus Beilngries: Ex-Mitarbeiterin geständig

Die Kriminalpolizei ermittelt gegen eine ehemalige Mitarbeiterin des Rathauses von Beilngries im Landkreis Eichstätt. Die Frau hat gestanden, jahrelang Gelder unterschlagen zu haben. Der Bürgermeister spricht von hoher krimineller Energie.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Im Beilngrieser Rathaus (Landkreis Eichstätt) soll eine ehemalige Mitarbeiterin jahrelang öffentliche Gelder unterschlagen haben. Die dienstälteste Ex-Mitarbeiterin sei mit "erheblicher krimineller Energie" vorgegangen, so der Beilngrieser Bürgermeister Helmut Schloderer. Die Frau hat mittlerweile gestanden. Der Schaden liegt laut Rathaus im sechsstelligen Bereich. Der Kämmerer der Stadt war ihr auf die Schliche gekommen.

Schon vor zehn Jahren gab es Unterschlagung im Rathaus

Es ist nicht der einzige Fall: Schon vor 2014 wurden im Rathaus von Beilngries Gelder unterschlagen. Damals hatte ein Mitarbeiter rund 400.000 Euro aus der Stadtkasse genommen. Selbst als in dieser Zeit der bayerische Kommunale Prüfungsverband im Beilngrieser Rathaus die Machenschaften des kriminellen Mitarbeiters untersuchte, setzte die aktuell Verdächtige ihre Unterschlagungen ungebrochen fort, berichtet der Bürgermeister.

Bürgermeister: Ausgefeilte Methode

Ihre kriminellen Machenschaften fielen auch bei drei weiteren überörtlichen Prüfungen durch den Prüfungsverband nicht auf, bestätigt der Bürgermeister. Seiner Ansicht nach lag das an den ausgefeilten und perfiden Methoden der Frau. Denn buchhalterisch habe "immer alles gepasst". Meist habe die Mitarbeiterin "über die Bar-Schiene" gearbeitet, also Beträge bar aus der Stadtkasse genommen, dafür aber auch Belege und Quittungen ausgestellt. Diese waren jedoch gefälscht.

Auch Bundesgelder unterschlagen

Auch Bundesgelder hat die Mitarbeiterin nach Angaben des Bürgermeisters unterschlagen. Diese Gelder seien meist für Kindergärten bestimmt gewesen, wurden jedoch von der Mitarbeiterin offenbar nicht ordnungsgemäß weitergeleitet, sondern für eigene Zwecke abgezweigt. Diese Methode fiel lange nicht auf, weil die Kindergärten keinen Rechtsanspruch auf die Bundesgelder hatten, so der Bürgermeister und deshalb das Ausbleiben der finanziellen Mittel nicht monierten. Die Stadt hat die Verdächtige mittlerweile von ihren Aufgaben entbunden.

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