Symbolbild: Coronavirus – Kontaktnachverfolger bei der Arbeit.
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Viele unterfränkische Gesundheitsämter schränken angesichts steigender Corona-Infektionen die Kontaktnachverfolgung ein.

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Unterfränkische Gesundheitsämter schränken Kontaktverfolgung ein

Unterfränkische Gesundheitsämter schränken Kontaktverfolgung ein

Immer mehr Corona-Infektionen führen auch in Unterfranken dazu, dass die Gesundheitsämter mit der Kontaktnachverfolgung überlastet sind. Viele beschränken sich vorrangig auf besonders gefährdete Gruppen. Andere Kontakte werden nicht mehr überprüft.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Am 29. Oktober hatte das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege einen Strategiewechsel angekündigt: In der jetzigen Phase der Pandemie sei die bisherige aufwändige Ermittlung und Nachverfolgung aller Kontaktpersonen von den Gesundheitsämtern nicht mehr zu bewältigen. Die Kontaktpersonenermittlung werde daher auf Haushaltsangehörige sowie Einrichtungen mit vulnerablen Personen eingeschränkt. Dazu gehören Personen, die beispielsweise aufgrund einer Vorerkrankung oder aufgrund ihres Alters besonders gefährdet sind – sowie Personen, die in Einrichtungen wie etwa in einem Pflegeheim leben. Daran orientieren sich auch viele Gesundheitsämter in Unterfranken.

  • Zum Artikel: Gesundheitsämter stellen breite Kontaktnachverfolgung ein

Bad Kissingen appelliert an Eigenverantwortung

So appelliert etwa das Gesundheitsamt Bad Kissingen in diesem Zusammenhang noch einmal an die Eigenverantwortung der Infizierten. Wer positiv getestet wurde, sollte sich umgehend isolieren und die Kontaktpersonen verständigen. Diese sollten ihre Kontakte vorsichtshalber ebenfalls so weit wie möglich reduzieren und auf mögliche Symptome achten. Außerdem sollten die Vorsichtsmaßnahmen in Bezug auf Covid 19 - Abstand halten, Hygiene beachten, im Alltag Maske tragen, regelmäßig lüften - auch von Geimpften unbedingt weiterhin eingehalten werden.

Schweinfurt: Teils nicht mehr überschaubare Kontaktsituationen bei 15- bis 30-Jährigen

Das Gesundheitsamt Schweinfurt hat die Vorgaben des Gesundheitsministeriums zur Priorisierung im Rahmen der Kontaktnachverfolgung bereits umgesetzt. Die Kontaktpersonenermittlung wird nun auf Haushaltsangehörige sowie Einrichtungen mit vulnerablen Personen eingeschränkt. Die Fallzahlen im Landkreis und in der Stadt Schweinfurt sind in den vergangenen Wochen deutlich angestiegen. Am Freitag liegt die Stadt mit 294,5 nur knapp unter der 300er-Marke. Da mittlerweile in vielen Bereichen keine oder stark gelockerte Kontaktbeschränkungen gelten, kommt es - gerade in der am stärksten betroffenen Altersgruppe der 15 bis 30-Jährigen - zu nicht mehr überschaubaren Kontaktsituationen, so die Behörde.

Gesundheitsamt informiert vorrangig per Mail

Falls keine vulnerablen Gruppen oder Haushaltsmitglieder des positiv Getesteten betroffen sind, könne es durchaus vorkommen, dass die Kontaktverfolgung wegfällt. Das sei etwa nach Besuchen von Diskotheken oder Großveranstaltungen möglich. Das Gesundheitsamt teilte mit, die als enge Kontaktpersonen eingestuften Bürgerinnen und Bürger künftig überwiegend per Mail zu kontaktieren. Die Betroffenen erhalten dann eine Quarantäneanordnung sowie einen vorvereinbarten Testtermin für eine mögliche Freitestung.

Würzburg informiert keine Diskobesucher

So wie in Schweinfurt und Bad Kissingen konzentriert sich auch das Gesundheitsamt Aschaffenburg vorrangig auf die vulnerablen Gruppen. Und in Würzburg informiert man etwa Club- und Diskobesucher schon länger nicht mehr. "Wer einen Club, eine Disko oder ähnliche Lokalität besucht, muss damit rechnen, dass er sich infizieren kann", so die Argumentation des Gesundheitsamtes. In der Vergangenheit habe das Amt teilweise bis zu 4.000 SMS zur Nachverfolgung verschicken müssen.

Miltenberg rechnet mit Verzögerungen

Im Landkreis Miltenberg konnten die Infizierten und deren Kontaktpersonen in den meisten Fällen noch innerhalb von 72 Stunden ermittelt werden. Seit Mittwoch verzeichne das Gesundheitsamt aber ein erhöhtes Aufkommen von Infektionsfällen. Falls sich die Entwicklung so fortsetzen sollte, seien Verzögerungen zu befürchten.

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