Nikoläuse aus verschiedenen Ländern im Allgäu (Archivbild)
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Nikoläuse aus verschiedenen Ländern im Allgäu (Archivbild)

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Treffen mit Tradition: Invasion der Nikoläuse im Allgäu

Sie kommen aus Holland, Belgien, Südtirol oder Ungarn: Etwa 60 Nikoläuse und ihre Krampusse aus halb Europa treffen sich im Oberallgäu. Am Samstag erzählen sie Kindern Wissenswertes über den Bischof Nikolaus. Außerdem gibt's kleine Tannenbäumchen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Spätestens ab Anfang Dezember haben Männer mit weißen Bärten und roten Mänteln Hochkonjunktur - in ganz Deutschland und vor allem auch in Bayern. Nikoläuse besuchen Kindergärten und Altenheime, Weihnachtsmänner Einkaufszentren und Vereinsfeiern.

Nikoläuse meist gut nachgefragt

Wie viele nebenberufliche Nikoläuse es in Deutschland gibt, ist nahezu unmöglich herauszufinden. Die katholischen bayerischen Bistümer, in denen der Nikolaus traditionell noch unterwegs ist, führen nicht Buch, haben aber auch keine Klagen über Nachwuchsmangel gehört. "In den Städten, wo wir diesen Service bieten, sind die Nikoläuse gut ausgelastet. Die Nachfrage ist hoch, kann jedoch meist bedient werden, wenn die Anfrage rechtzeitig eingeht", sagt Irmgard Pirkl, Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit. Die Bundesagentur bot früher in vielen Regionen einen Nikolaus- und Weihnachtsmann-Mietservice an, seit der Corona-Pandemie nur noch vereinzelt - beispielsweise in Bremen, Hannover oder Augsburg.

Augsburg: Fachkräftemangel in Sachen Nikolaus

"Bei uns gibt es nur Nikoläuse und keine Weihnachtsmänner. Darauf legen wir sehr viel Wert", sagt eine Sprecherin der Augsburger Agentur, die derzeit zehn Nikoläuse zur Verfügung hat. "Es waren auch schon einmal 15, doch durch berufliche Änderungen, Umzüge sind es weniger geworden." Nicht jeder eigne sich für das Amt, sagt sie. "Insofern herrscht auch beim heiligen Mann immer eine Fachkräftenachfrage."

Nikoläuse aus halb Europa treffen sich im Allgäu

Und woher kommt er eigentlich, der Nikolaus? Er kommt aus halb Europa und trifft sich bis Sonntag mit anderen Nikoläusen in dem Oberallgäuer Ort Missen-Wilhams. Anlass ist das zehnjährige Bestehen des internationalen Nikolaustreffens in der Gemeinde, an dem begeisterte Nikolaus-Darsteller teilnehmen.

  • Zum Artikel: "Nikolaustag: Darum stellen wir zum 6. Dezember den Stiefel raus"

Nikoläuse, Knechte, Klausen und Schmutzlis zu Gast

Rund 60 Nikoläuse und ihre Knechte, Klausen oder Schmutzlis sind angemeldet, sie werden sich zunächst heute Abend intern zusammensetzen und sich laut Veranstalter Franz Horn über die unterschiedlichen Bräuche in den jeweiligen Ländern austauschen. Die Teilnehmer reisen unter anderem aus Holland, Belgien, Südtirol und Ungarn an, kommen aber auch aus Oberbayern und natürlich aus dem ganzen bayerischen und baden-württembergischen Allgäu.

Weihnachtsmann oder Bischof - Infos direkt vom Nikolaus

Am Samstag laden sie zum großen Nikolausmarkt in Missen-Wilhams. Kinder können sich darüber informieren, worin der Unterschied liegt zwischen dem kommerziellen Weihnachtsmann und dem Bischof Nikolaus, den die Teilnehmenden verkörpern wollen. Das sei ihm sehr wichtig, betont Horn. Denn man wolle keineswegs nur den Verkauf der Schokoladenfiguren anheizen, sondern vielmehr im Sinne der christlichen Tradition unterwegs sein.

Nikolaus bringt Grünes statt Süßes

Die Kinder werden dann mit einem kleinen Tannenbäumchen überrascht. Diese von einer Gärtnerei gespendeten Bäumchen können auch gegen eine Spende von den Marktbesuchern erworben werden, die gespendete Summe geht an die Sternstunden, die Benefizaktion mit dem Bayerischen Rundfunk.

Weiteres Highlight des Nikolausmarkts: Die Teilnehmer bringen weihnachtliche Besonderheiten aus ihren Ländern mit und verkaufen sie auf dem Markt. Am Sonntag (27.11., 10.15 Uhr) endet das internationale Nikolaus-Wochenende in Missen-Wilhams mit dem traditionellen Aussendungs-Gottesdienst der Darsteller.

Mit Informationen der DPA

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