Der Große Showtanz der Hallo Wach bei ihrem Auftritt mit ihrem diesjährigen Tanz zum Motto "Baywatch".
Bildrechte: Faschingsgesellschaft Hallo Wach

Der Große Showtanz der "Hallo Wach" - beim Auftritt mit ihrem diesjährigen Tanz zum Motto "Baywatch"

Per Mail sharen
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Tanzen statt Fußball: Showtanz ist auch Männersache

Im Showtanz der Faschingsgesellschaft "Hallo Wach" tanzen mehr Männer als Frauen - eine absolute Besonderheit in der Region. Wie der Verein es schafft, so viele zu motivieren, und warum es für die Mitglieder um mehr geht als nur einen Tanz.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

"Wir holen uns das zurück, was wir die letzten zwei Jahre verpasst haben", sagt Showtänzer Jonas Schwertberger strahlend. Gemeinsam auf der Bühne tanzen, alles geben, den Applaus genießen: Das hat den 24 Tänzerinnen und Tänzern vom Showtanz der Donaualtheimer Faschingsgesellschaft "Hallo Wach" gefehlt. Trainiert haben sie die ganze Zeit über und zeigen jetzt mit ihrem Showtanz zum Thema "Baywatch", was sie können. Mit viel Action und Komik sorgt die Gruppe für Stimmung.

Fürs Training kommen die Tänzer auch aus Augsburg

Erstmals mit dabei ist Robin. Er ist endlich sechzehn Jahre alt - das bedeutet, er darf bei den Großen mittanzen. "Ein Traum ist in Erfüllung gegangen. Ich war schon mit drei dabei, bei den Hofnarren. Meine Mutter hat mich immer mitgenommen. Der Große Showtanz, das war immer mein Traum." Und Marco fügt an: "Da wächst man in die 'Hallo Wach'-Familie rein. Das ist es. Deshalb will auch keiner aufhören." Die Älteren in der Gruppe wohnen inzwischen teilweise in Augsburg oder noch weiter weg. Trotzdem kommen sie fast das ganze Jahr über mindestens einmal in der Woche zum Training. Ans Aufhören denken sie deshalb noch lange nicht.

Extra Tanz-Gruppe nur für Jungen

Wie so viele der insgesamt 14 männlichen Tänzer im Großen Showtanz hat auch Robin bei den Showboys getanzt, eine Gruppe nur für Jungs im Alter von 9 bis 15. Das ist eine Besonderheit – meist tanzen mehr Mädchen mit, etwa in der Prinzengarde. "Wir ziehen uns da quasi unseren Nachwuchs heran", sagt Präsidentin Marina Bihr, die den Großen Showtanz trainiert. Die Techniken für die Hebefiguren, verschiedene Schritte, das lernen die Jungs schon bei den Showboys. Das Größte für sie ist, wenn sie beim Auftritt der "Großen" dabei sein können.

Viele tanzende Männer sind selten

Aktuell sind 14 Jungs bei den Showboys dabei. "Ich find's richtig toll und Fußball find ich nicht mal sooo cool", sagt der zehn Jahre alte Leon. Sein Freund Maxi fügt an: "Ich finds auch toll, gemeinsam was zu machen." Dass so viele Jungen und später Männer in einer Faschingsgesellschaft als aktive Tänzer dabei sind, ist eine Besonderheit. Viel Nachwuchs gibt es aber auch bei den anderen Gruppen, der Prinzengarde oder den Hofnarren. "Wir brauchen eigentlich kaum Werbung machen", sagt Präsidentin Bihr. "Die kommen alle von unten nach, so dass unsere Gruppen eigentlich alle voll sind."

Bildrechte: Faschingsgesellschaft Hallo Wach
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Die Showboys der "Hallo Wach" bei ihrem Auftritt.

Coole Themen bringen auch Jungen zum Tanzen

Wie man Buben in diesem Alter fürs Tanzen begeistern kann? Mit den richtigen Themen, sagt Trainerin Alexandra Link: Keine Mädchenthemen, man brauche coole Themen! Heuer tanzen sie zum Motto "Wir hauen die Pauker in die Pfanne" - mit einem strengen Lehrer und dreizehn aufmüpfigen Schülern. Auch hier sind schon Hebefiguren und so manch schwierige Schrittkombination eingebaut. Am wichtigsten ist aber der Spaß. Dass die Jungs den beim Tanzen haben, sieht und hört man: "Geil, war so cool. Und irgendwann sind wir bei den Großen dabei", sagen sie danach.

Die Stimmung soll nach dem Auftritt besser sein als vorher

So haben auch Robin und die anderen Tänzer im Großen Showtanz vor ein paar Jahren noch gedacht. Sie haben jetzt gleich ihren Auftritt bei einem Ball. Noch schnell ein bisschen Fixierspray für die Tänzerinnen. Das hilft, damit die knallroten Glitzerlippen und die Schminke beim schweißtreibenden Tanz nicht verlaufen. Ihr Ziel: "Dass die Stimmung im Saal nach dem Auftritt besser ist als vorher", sagt Präsidentin Marina Bihr. Das schaffen die 24 Tänzerinnen und Tänzer mit schnellen Moves zu verschiedenen Rhythmen, viel Komik und einer Wahnsinns-Ausstrahlung. Eben weil sie wahnsinnig Spaß am Tanzen haben.

Publikum tobt zu Baywatch-Choreographie

Erzählt wird die Geschichte der Baywatch-Rettungsschwimmer, die Ertrinkende retten und wiederbeleben. Letztendlich versuchen sie es mit Mund zu Mund Beatmung, die wird aber schlagartig vom Prinzen-Lied "Küssen verboten" beendet. Eine Viertelstunde lang geben die Tänzerinnen und Tänzer alles. Das Publikum tobt - und die Stimmung ist danach tatsächlich besser als vorher. Wer hier mitmachen will, braucht eine gute Kondition. Trainiert wird fast das ganze Jahr über, sonst würden sie das nicht durchhalten. Danach kommen sie zum Umziehen in die Kabine: "Super war's, wir haben alles gegeben", so eine Tänzerin. Und dann muss noch eines sein - der gemeinsame Schlachtruf: "Hallo - Wach, Hallo - Wach, Hallo - Wach".

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!