Zwei Züge stehen auf Gleisen
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Streiks bei Bahn und Lufthansa: Das sind die Folgen

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Streiks bei Bahn und Lufthansa: Das sind die Folgen

Ob Fahrgäste bei der Bahn oder Passagiere der Lufthansa: Am Donnerstag und Freitag werden sie die Streikaktionen der Beschäftigten erneut treffen. Auch in Bayern ist mit erheblichen Auswirkungen auf der Schiene und an den Flughäfen zu rechnen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Am heutigen Mittwochabend um 18 Uhr startet die GDL den Ausstand im Güterverkehr. Donnerstag um zwei Uhr in der Früh ruft die Lokführergewerkschaft auch bundesweit das Personal im Fern- und Regionalverkehr mit den S-Bahnen auf. Der Konzern rechnet mit massiven Beeinträchtigungen.

Der Streik im Personenverkehr endet am Freitag um 13 Uhr. Auch danach jedoch dürfte auf der Schiene nicht alles nach Plan fahren. Die Bahn arbeitet – mit Hochdruck, wie sie sagt – an einem "Grundangebot". Beim letzten Mal konnte sie so rund 20 Prozent der Züge trotz Streik in Bewegung setzen.

GDL hat neue Streiktaktik angekündigt

Bei der S-Bahn in München sollen die Linien mindestens im Stundentakt bedient werden. Die Linie S20 entfällt. Zudem werden wie geplant die Bauarbeiten auf der Stammstrecke von Donnerstag auf Freitag zwischen 21.30 Uhr und 4.40 Uhr durchgeführt – mit Folgen für den Fahrplan. Die S-Bahn in Nürnberg soll auch im Stundentakt unterwegs sein, die S6 nur alle zwei Stunden und die S5 wird nicht fahren.

Die Bahn rät allen Fahrgästen, sich rechtzeitig im DB Navigator oder unter bahn.de über den neusten Stand zu informieren. Private Betreiber im Regionalverkehr werden zwar nicht bestreikt. Doch die GDL will erneut auch in Stellwerken zu Aktionen aufrufen. Gelingt das wie zum Teil beim letzten Mal, stehen auch die Privatbahnen auf den entsprechenden Strecken still.

Die GDL hat zudem eine neue Streiktaktik angekündigt. Die Aktionen sollen mal länger, mal kürzer laufen und nicht wie bisher 48 Stunden vorher angekündigt werden. Das erschwert es der Bahn, ein Grundangebot anbieten zu können.

Worauf müssen sich Passagiere der Lufthansa einstellen?

Fast zeitgleich zur GDL ruft Verdi erneut die Beschäftigten der Bodendienste bei der Lufthansa zu Aktionen auf. Der Streik beginnt am Donnerstag in der Früh um 4 Uhr und endet am Samstag kurz nach 7 Uhr in den "passagiernahen" Bereichen, also vom Check-in über die Abfertigung von Flugzeugen bis zur Crew-Betreuung. Die Airline hat einen Sonderflugplan erstellt, der ab Mittwochabend gilt. Er soll garantieren, dass zehn bis 20 Prozent der Maschinen trotz Streik abheben können.

Die meisten hat die Lufthansa bereits informiert und eventuell umgebucht. Innerdeutsch kann man sein Ticket in eine Fahrkarte der Bahn umtauschen. Doch auch die ist an den beiden Streiktagen ja deutlich weniger unterwegs. Der Andrang dürfte entsprechend hoch sein. Kunden können ihr Ticket aber auch zurückgeben.

Nicht betroffen vom Streik sind andere Fluggesellschaften. Einzige Ausnahme: In Frankfurt und Hamburg bestreikt Verdi am Donnerstag erneut den Luftsicherheitsbereich mit den Passagierkontrollen. Das kann zu langen Warteschlangen führen. Außerdem gibt am Mittwoch UFO, die Unabhängige Flugbegleiter Organisation, das Ergebnis der Urabstimmung bei der Lufthansa und der City Line bekannt. Für Passagiere heißt das: Sie müssen sich auf Streiks der Stewardessen und Stewards einstellen.

Im Video: Herausforderung für Reisende – Streiks bei Bahn und Lufthansa

Ein leerer Bahnsteig
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Ein leerer Bahnsteig

Was tut sich in den Tarifkonflikten?

Mit den Aktionen wollen die Gewerkschaften "Druck" machen, um am Verhandlungstisch weiterzukommen. Zwischen Bahn und der GDL herrscht allerdings Funkstille. Hauptknackpunkt ist nach wie vor die Forderung der Gewerkschaft nach einer 35 Stundenwoche mit vollem Lohnausgleich. Bei der Lufthansa gibt es für die Bodendienste zumindest einen neuen Verhandlungstermin am 13. und 14. März. Gestritten wird vor allem über die Forderung von Verdi nach 12,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.

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