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Stinkende Diesel-Loks fürs Allgäuer Ski-Paradies

Nachhaltigkeit, Umweltschutz, moderner Ski-Tourismus – damit ist in Kempten Schluss. Zumindest was den Zug-Verkehr anbelangt. Denn die Strecke in die Ski-Hochburg Oberstdorf bleibt vorerst ohne Strom-Oberleitung. Von Katharina Reichart

Der Zugverkehr soll sauberer werden. Die Staatsregierung will deshalb weg von Dieselloks hin zu E-Mobilität. Bahnstrecken werden dafür elektrifiziert. Neben der Strecke München-Lindau, soll in Schwaben nun auch die Strecke Neu-Ulm – Memmingen – Kempten mit Oberleitungen bekommen.

"Das ist schlecht fürs Image"

In Kempten allerdings ist erstmal Schluss mit E-Zügen, weiter Richtung Süden müssen dann wieder Dieselloks vorgespannt werden. Die Befürchtung: Das südliche Allgäu mit seinen Top-Tourismus-Destinationen könnte ins Hintertreffen geraten.

„Das ist natürlich schlecht fürs Image. Wir sind eine Tourismusregion. Es muss natürlich weitergehen bis Oberstdorf“, sagt Klaus Holetschek, Vorsitzender des Tourismusverbands Allgäu/Bayerisch-Schwaben. „Die Anreise in eine Tourismusdestination ist etwas ganz Entscheidendes und Wichtiges und deshalb möchten wir für unsere Gäste möglichst großen Komfort.“

"Wollen keine Diesel-Insel bleiben"

Dazu gehöre nicht, in Kempten umsteigen oder Verzögerungen hinnehmen zu müssen, weil von E-Loks auf alte Diesel-Loks umgekoppelt werden muss. Ohne Elektrifizierung würden zudem weiter stinkende Dieselloks die gute Allgäuer Luft verpesten: „Wir propagieren die Nachhaltigkeit, also auch das Thema Umwelt, deswegen ist es für uns schon wichtig, dass es weitergeht und dass das Allgäu keine Dieselinsel bleibt“, so Klaus Holetschek.

Von der Argumentation, es könnte in den kommenden Jahren auch alternative, schadstoffarme Antriebsmöglichkeiten für Züge geben, will er sich vertrösten lassen. Das Ziel des Tourismusverbandchefs ist es, die bayerische Staatsregierung so schnell wie möglich davon zu überzeugen, dass die Elektrifizierung der Bahnlinien im gesamten Allgäu unbedingt notwendig ist.