Im Juli hatte Alfons Schuhbeck Insolvenz anmelden müssen, dann sprangen ihm Investoren zur Seite - nun ist der 72-Jährige wegen Steuerhinterziehung angeklagt. Das bestätigte sein Sprecher Stephan Heller.
Staatsanwaltschaft wie Schuhbeck machen keine Angaben
Die Staatsanwaltschaft München I wollte sich unter Verweis auf das Steuergeheimnis zu dem Fall nicht weiter äußern. Auch Schuhbeck und sein Sprecher wollten sich nicht zu den Vorwürfen äußern. Sollte die Anklage zugelassen werden, muss der Koch sich in einem Gerichtsverfahren verantworten.
Verdacht der Steuerhinterziehung
Vor mehr als zwei Jahren waren die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung gegen Schuhbeck bekannt geworden. In deren Zusammenhang wurden auch seine Geschäftsräume durchsucht. "Ich werde sehr eng und sehr offen mit den Behörden zusammenarbeiten, um alle Vorwürfe zu entkräften", sagte der Koch damals. Er stehe "den Behörden in allen Fragen Rede und Antwort".
Schuhbeck bekochte schon Merkel und die Queen
Schuhbeck ist einer der bekanntesten Köche und Gastronomen der Republik. Er hat schon die Beatles und Charlie Chaplin bekocht, Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Queen - und immer wieder auch den FC Bayern München. Sein Name ist eine Marke. Er baute ein Firmengeflecht auf mit drei Restaurants, einem Catering-Service, einem Eissalon und Gewürzläden.
Starkoch sah sich als Corona-Opfer
Im Juli dieses Jahres wurde allerdings bekannt, dass Schuhbecks Imperium in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Er meldete Insolvenz an und begründete das mit ausgebliebenen Staatshilfen im Zuge der Corona-Pandemie. "Nachdem die vollmundig angekündigten Staatshilfen bei mir bis heute ausgeblieben sind, muss ich für meine Betriebe Insolvenz anmelden", sagte Schuhbeck damals laut einer Mitteilung, die überschrieben war mit "Das nächste Corona-Opfer". Bis zuletzt habe er auf die staatlichen Finanzhilfen gehofft und private Gelder in sein Unternehmen gesteckt, ließ Schuhbeck damals mitteilen. "Doch jetzt ist Schluss."
Fehlende Geschäftsberichte führen zu Insolvenz
Allerdings hatte Schuhbeck nach Informationen des Bundesamtes für Justiz (BFJ) seit 2017 keine Geschäftsberichte mehr veröffentlicht. Im Bundesanzeiger fehlten im Sommer die Bilanzen der "Schuhbeck's Holding GmbH & Co. KG" und "Schuhbeck's Partyservice GmbH und Co. KG" für die Jahre 2017, 2018 und 2019. Deswegen seien Ordnungsgeldverfahren gegen die Unternehmen eingeleitet worden, wie das Bundesamt mitteilte.
Höhe der Strafzahlungen noch unklar
Das Ordnungsgeld beträgt im Regelfall mindestens 2.500 Euro und höchstens 25.000 Euro. Bei Schuhbeck könnte mittlerweile eine beträchtliche Summe zustande gekommen sein.
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