Somalische Gemeinde gedenkt Opfer der Messerattacke in Würzburg
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Somalische Gemeinde gedenkt Opfer der Messerattacke in Würzburg

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Somalische Gemeinde gedenkt Opfern der Messerattacke in Würzburg

Zwei Wochen nach dem Messerangriff in Würzburgs Innenstadt haben Würzburgerinnen und Würzburger somalischer Herkunft ein Zeichen der Solidarität gesetzt. Sie haben der Opfer und ihrer Angehörigen gedacht. Trotz des Regens kamen etwa 40 Menschen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Drei Tote und neun zum Teil Schwerverletzte forderte der Messerangriff in Würzburg am 25. Juni. Mutmaßlicher Täter ist ein 24-jähriger Somalier. Die Bluttat hat ganz Würzburg im Schockzustand hinterlassen. Schon kurz danach hat auch die somalische Community Sorge und Mitgefühl ausgedrückt. An diesem Freitag, zwei Wochen nach der Messerattacke, hat die somalische Gemeinschaft in der Würzburger Innenstadt den Opfern gedacht.

40 Menschen somalischer Herkunft bei Gedenkveranstaltung

Trotz Unwetterlage in Unterfranken haben etwa 40 Bürgerinnen und Bürger somalischer Herkunft auf dem Kiliansplatz ein Zeichen des Mitgefühls und der Solidarität gesetzt. "Was dieser böse Mord angerichtet hat, repräsentiert nicht, wer wir sind", und "Wir lehnen jede Art von Gewalt und Terrorismus ab", stand etwa auf zweien der Plakate.

"Wir sind hier in Würzburg zuhause"

Abdikadar Mahamud Dini, Sprecher der deutschen somalischen Gesellschaft, verurteilte in einer Rede die grausame Tat des 24-jährigen Somaliers am 25. Juni 2021: "Vielleicht sehen wir dem Täter ähnlich, vielleicht sprechen wir dieselbe Sprache, vielleicht kommen wir aus dem gleichem Land. Aber es gibt einen großen Unterschied: Wir sind Menschen. Wir sind Bürgerinnen und Bürger in Würzburg und respektieren die deutsche Verfassung und die Gesetze hier. Wir sind keine Parallelgesellschaft in Würzburg, wir sind hier zuhause."

Einzeltat dürfe nicht auf gesamte somalische Gemeinschaft zurückfallen

Der Ausländer- und Integrationsbeirat Würzburg unterstützte die Aktion der Würzburgerinnen und Würzburger somalischer Herkunft. "Wir wollen zeigen, dass die Tat eines Einzelnen nicht auf die gesamte somalische Gemeinschaft in Stadt und Landkreis zurückfällt", so Antonino Pecoraro, Vorsitzender des Ausländer- und Integrationsbeirats. Er ließ Grüße von Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) ausrichten, der nicht dabei sein konnte. Im Anschluss gingen die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung zum Tatort am Barbarossaplatz und legten Blumen und Kerzen nieder.

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