Klimaaktivisten sitzen auf der Angerstraße in Passau. Die Polizei regelt den Verkehr.
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Klimaaktivisten sitzen auf der Angerstraße in Passau. Die Polizei regelt den Verkehr.

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Sitzblockade von Klimaaktivisten im Passauer Berufsverkehr

Heute Morgen haben Klimaaktivisten die Angerstraße in Passau blockiert. Sie demonstrierten unter anderem gegen neue Öl-Bohrungen in der Nordsee. Laut Polizei kam es im Berufsverkehr zu erheblichen Behinderungen. Viele Autofahrer waren wütend.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Ab dem frühen Dienstagmorgen haben Klimaaktivisten den Berufsverkehr in Passau blockiert. Sie saßen bis etwa 11 Uhr auf der Angerstraße auf Höhe der Hängebrücke und legten den Verkehr in Richtung B12 lahm. Die Polizei sprach von "erheblichen Verkehrsbehinderungen", viele Autofahrer waren sauer.

  • Zum Artikel: Gehen die Klimaaktivisten zu weit?

Aktivisten fordern Ausbaustopp für fossile Infrastruktur

Die Aktivisten saßen in schwarzer Kleidung auf der Straße, neben ihnen ein Zettel mit der Aufschrift: "Achtung festgeklebt". Die Polizei berichtete, dass sich drei der fünf Teilnehmenden mit Sekundenkleber auf dem Asphalt fixiert hatten.

Die Demonstrierenden bezeichnen sich selbst als die "letzte Generation" und fordern von der Bundesregierung, fossile Infrastruktur für Öl, Kohle oder Gas nicht weiter auszubauen. Insbesondere sind sie laut einer Mitteilung gegen neue Öl-Bohrungen in der Nordsee.

Stau und wütende Autofahrer

Viele Autofahrer machten ihrer Wut über die Protestaktion und dem damit einhergehenden Stau Luft: "Da halte ich nicht viel davon, denn andere Menschen müssen arbeiten gehen. Die sollen zusehen, dass sie einen guten Job bekommen, dann würden sie nicht auf der Straße sitzen. Wir regen uns alle gerade tierisch auf", meinte eine Frau. "Eine absolute Frechheit ist das", sagte ein Mann zum BR.

Die Aktivisten wollten laut eigener Aussage so lange wie möglich durchhalten: "Unser Protest richtet sich nicht gegen die Autofahrer. Es tut uns leid für jeden, der im Stau steht. Unser Protest richtet sich an die Politik."

Polizei ermittelt gegen Aktivisten

Etwa um 11 Uhr wurde die Demo aufgelöst. Gegen die fünf Aktivisten im Alter zwischen 21 und 25 Jahren wird jetzt unter anderem wegen Verdachts der Nötigung ermittelt. Wie die Polizei mitteilt, hatten viele verärgerte Anwohner und Autofahrer angerufen und sich beschwert. Stundenlang mussten Beamte den Verkehr auf einer Spur regeln. Es bildete sich ein langer Stau.

Aktionen dieser Art gibt es deutschlandweit – zum Beispiel heute auch in Regensburg. Dort blockierten Demonstranten die vielbefahrene Frankenstraße im Norden der Stadt.

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Die Aktivisten sitzen auf der Straße mit einem Zettel: "Achtung festgeklebt"

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