Der Prototyp eines Wasserstoff-Flugzeugs in der TH Schweinfurt
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Letzte Tests für Wasserstoff-Flugzeug

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Schweinfurt: Leistungstests für wasserstoffbetriebenes Flugzeug

An der Technischen Hochschule Schweinfurt wird derzeit ein Motorsegler entwickelt, der mit Wasserstoff-Antrieb, also einer Brennstoffzelle fliegt. Das Entwickler-Team ist schon sehr weit. Nun stehen finale Leistungstests an.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Endspurt nach langem Tüfteln für das Entwickler-Team der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS): Derzeit arbeitet die Projektgruppe an den finalen Leistungstests für ein wasserstoffbetriebenes Sportflugzeug. Ziel des Projektes ist es zu zeigen, dass Wasserstoffantriebe sogar unter den erschwerten Bedingungen der Luftfahrt realisierbar sind, erklärt Professor Johannes Paulus. Er hat das Projekt 2020 in die Wege geleitet. Paulus ist Dekan der Fakultät Maschinenbau und technischer Projektleiter.

Flugfähiges Antriebssystem aus einzelnen Komponenten

Aktuell wird das Brennstoffzellensystem auf dem hauseigenen Prüfstand getestet, teilt Teamleiter Toni Schott mit. Parallel wird der Antriebsstrang des Flugzeuges aufgebaut. Dazu gehören neben dem Brennstoffzellensystem auch der Wasserstofftank, eine Pufferbatterie, der Elektromotor und ein Propeller. Die einzelnen Komponenten wurden zugekauft. Daraus wurde ein flugfähiges Antriebssystem entwickelt.

Finale Tests am Prototyp laufen

Derzeit wird noch der Prototyp in einem Labor der THWS in Schweinfurt aufgebaut. Die besondere Herausforderung dabei sei, das Gewicht möglichst gering zu halten und trotzdem ein Höchstmaß an Sicherheit und Leistung zu erreichen, so Teamleiter Schott. Das Antriebssystem wiegt circa 120 Kilogramm. Neben den Leistungsfähigkeitstests der Brennstoffzelle wird auch das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten optimiert.

Jungfernflug im Januar 2024

Der nächste Schritt ist voraussichtlich im Januar 2024 der Einbau des Antriebssystems in das Flugzeug. Danach erfolgen die Bodentests. Dazu zählt zum Beispiel ein 50-stündiger Dauerlauf des Antriebssystems mit unterschiedlichen Leistungen. Anschließend wird die Zulassung des Reisemotorseglers vom Luftfahrtbundesamt erwartet. Der Jungfernflug kann danach im Frühjahr auf dem Haßfurter Flugplatz im Landkreis Haßberge erfolgen.

Projektteam aus Studierenden

Das Projektteam besteht aus über zehn Studentinnen und Studenten. Absolventinnen und Absolventen der THWS betreuen die Gruppe. Das Flugzeug wird Martin Hansen fliegen. Er ist einer der Konstrukteure des Reisemotorseglers "Taifun 17 H2". Darüber hinaus war Hansen an der THWS Professor für Kunststofftechnik.

Wasserstoff als klimaneutraler Energieträger

Mithilfe von grünem Wasserstoff könne die Luftfahrt klimaneutral werden. Er könnte zum Beispiel durch Solaranlagen direkt auf Flugplätzen gewonnen werden. Darüber hinaus sammeln die Beteiligten wertvolle Erfahrungen, die der Wasserstoffindustrie zugutekommen. "Die Studentinnen und Studenten sind von diesem Projekt begeistert und können ihre theoretischen Studieninhalte praktisch umsetzen", so Paulus.

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