Handschlag zweier Männer (Symbolfoto)
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Schwabens Gründerklima: Freundlich, trotz bundesweiter Flaute

In Bayern ist der Boom an Unternehmensgründungen offenbar vorbei. Im Regierungsbezirk Schwaben aber haben laut IHK Schwaben 2022 noch immer über 10.000 Menschen eine Firma gegründet. Unterstützung leistete dabei ein Gründer-Ökosystem.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Hohe Energiekosten, steigende Zinsen, Arbeitskräftemangel und eine unsichere Wirtschaftslage haben dazu geführt, dass vergangenes Jahr weniger Firmen in Bayern neu gegründet wurden. Außerdem zogen sich viele aus der Selbstständigkeit zurück, meldet der BIHK.

In Schwaben dagegen zeigt das Gründerklima verhaltenen Optimismus. Eine engmaschige Vernetzung und die Offenheit etablierter Unternehmen zur Zusammenarbeit spielen hierbei eine entscheidende Rolle.

Optimismus - trotz hoher Energiekosten und Mangel an Fachkräften

Trotz konjunktureller Risiken wie dem Fachkräftemangel, teurem Strom und verhaltener Inlandsnachfrage bleibt das Gründerklima in Bayerisch-Schwaben robust. Die Gründungszahlen sind zwar - im Vergleich zum Vorjahr - mit 3,8 Prozent leicht zurückgegangen, dennoch liegt die Region laut IHK Schwaben deutlich über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

In Augsburg sank die Zahl der Neugründungen im Jahr 2022 um rund neun Prozent, während sie im Allgäu um drei Prozent anstieg. In Nordschwaben war der Rückgang der Gründungsaktivitäten laut IHK Schwaben am deutlichsten (Minus von 13,6 Prozent), während in Westschwaben der Wert nahezu unverändert blieb. Im Gegensatz dazu haben die Neugründungen in ganz Bayern um knapp zehn Prozent deutlich nachgelassen. Auch bundesweit sanken die Gewerbeanmeldungen im vergangenen Jahr um etwa vier Prozent.

Gründer-Ökosystem unterstützt Weg in die Selbständigkeit

"Wir sehen viele Gründungen im IT-Bereich, wir sehen aber auch viele Gründungen im Handel und auch wieder in der Gastronomie," sagt Heide Becker, Abteilungsleiterin des Beratungszentrums Recht und Betriebswirtschaft bei der IHK Schwaben. Laut IHK folgen mehr Menschen dem Trend zur Vollzeiterwerbsgründung, während Nebenerwerbsgründungen abnehmen. Die angehenden Selbständigen werden - nach Kammerangaben - durch ein funktionierendes regionales Gründer-Ökosystem unterstützt, darunter die IHK und die Handwerkskammer. Dabei profitierten Gründerinnen und Gründer von Hochschule, Universität, den Landkreisen und der Agentur für Arbeit.

Keine Angst vor dem Scheitern

Einer, der es gewagt hat, ist Frank Beer. Der Königsbrunner hat eine Softwareschmiede für Architekten gegründet - und all seinen Mut zusammengenommen. "Man bewegt sich aus der Komfortzone raus, der Weg ist nicht einfach." Auf die Frage nach Ratschlägen für Gründungswillige antwortet Beer: "Es gibt keine pauschalen Tipps für Gründer. Ich kann nur eines empfehlen: mit spitzer Feder alles durchzurechnen und auch keine Angst vor dem Scheitern zu haben."

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