Der Eingang ins Regensburger Justizgebäude
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Vor dem Eingang ins Regensburger Justizgebäude fand die Geldübergabe statt (Symbolbild)

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Schockanruf-Betrug vor den Augen der Justiz in Regensburg

Auf besonders dreiste Weise haben Betrüger mit der sogenannten Schockanruf-Masche einer Frau in Regensburg über 50.000 Euro abgenommen. Die Geldübergabe fand direkt vor dem Eingang des Regensburger Justizgebäudes statt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Es ist eine bekannte Masche und doch funktioniert sie immer wieder, wohl auch weil die Täter immer raffinierter werden. Die Staatsanwaltschaft Regensburg und die Kriminalpolizei ermitteln jetzt in einem besonders dreisten Fall, dies sogenannten Schockanruf- Masche. Die Geldübergabe an die Betrüger fand diesmal sozusagen direkt vor den Augen der Justiz statt.

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Tochter soll "tödlichen Unfall verursacht" haben

Wie die Staatsanwaltschaft Regensburg heute mitteilt, hat eine 64-jährige Frau aus Lupburg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz am vergangenen Dienstag einen vermeintlichen Anruf ihrer Tochter erhalten, die ihr mit weinerlicher Stimme berichtete, dass sie einen Unfall gehabt habe. Dann übernahm eine vermeintliche Polizeibeamtin das Gespräch und behauptete, dass die Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall mit einem Radfahrer verursacht hätte. Damit die Tochter nicht in Haft genommen werde, müsse eine Kaution in Höhe von 51.000 Euro beim Amtsgericht Regensburg einbezahlt werden.

Wegen Corona: Übergabe vor dem Gerichtsgebäude

Die 64-Jährige hob das Geld von ihrer Bank ab und fuhr damit zum Haupteingang des Amtsgerichts in Regensburg. Zuvor hatte man ihr erklärt, dass eine Mitarbeiterin das Geld vor dem Gebäude in Empfang nehmen werde, weil für den Zugang zum Gebäude ein PCR-Test nötig sei. Man erzählte ihr auch noch, eine Versicherung würde die Kaution ersetzen.

Das Opfer übergab das Geld schließlich einer unbekannten Frau vor dem Amtsgericht. Die Justizbehörden warnen eindringlich vor dieser Betrugsmasche. Zahlungsverkehr werde nur in den seltensten Fällen in bar abgewickelt und schon gar nicht werde Geld auf der Straße entgegengenommen. Der Fall zeige, wie Betrüger das Vertrauen der Bürger in verschiedenste Organe des Rechtsstaats missbrauchen.

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