Eine Hornisse (Vespa crabro) auf einem Stein in einem Garten.
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Wurde in Bayern zuletzt vermehrt gezählt: die Europäische Hornisse (Vespa cabro)

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"Sanfte Riesen": Mehr Hornissen in Bayern unterwegs

Durch die Mitmachaktion "Insektensommer" erforscht der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) auch die Population von Hornissen. Das erste Zwischenfazit der Zählung lässt darauf schließen: In Bayern gibt es mehr Hornissen.

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Wer einen Laubbaum oder einen Schuppen in seinem Garten stehen hat, bei dem könnten möglicherweise Hornissen nisten. Denn diese Insektenart tritt in Bayern häufiger auf. Das ist das Zwischenergebnis einer Zählung des Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) und dem Naturschutzbund (NABU). Während die Europäische Hornisse (Vespa cabro) beim sogenannten "Insektensommer" vor zwei Jahren nur auf Platz 21 landete, reichten die Sichtungen diesmal für Rang 9.

Hornissen gefährlicher als Wespen? LBV gibt Entwarnung

Der LBV betont in der Mitteilung auch, dass Hornissen friedfertige Tiere sind, die nur stechen, wenn sie massiv bedroht oder verfolgt würden. Außerdem sei ihr Stich nicht gefährlicher als der von anderen Wespen oder Bienen. Zudem sind Hornissen, die sich von Fallobst und Raupen ernähren, in der Natur sehr nützlich, da sie auch bei kühleren Temperaturen und nachts Bestäubungsarbeit leisten, heißt es. "Wer die Tiere in Ruhe lässt, dem steht einer friedlichen Nachbarschaft nichts im Wege", sagt die LBV-Biologin Tarja Richter. Das könne beim Kuchenessen im Garten sogar Vorteile haben: Denn die Wespe steht auf dem Speiseplan der Hornisse, deren Hauptflugzeit im August beginnt.

Neben der Europäischen Hornisse wurde 2014 in Deutschland erstmals auch die Asiatische Hornisse "Vespa velutina" nachgewiesen. Die invasive Hornissenart aus Südostasien verbreitet sich stetig in Europa, in Bayern hat sie sich laut LBV bisher aber noch nicht ausgebreitet – auch nicht nach den jüngsten Zählungen.

Hummeln führen Insektenzählung an

Für die Schlussbilanz der Insektenzählung will der LBV die zweite Zählrunde ab 4. August abwarten. Es bleibe deshalb spannend, "welche Ergebnisse die sanften Riesen während des zweiten Zählzeitraums des Insektensommers einfahren". Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich online über den "Insektensommer" von LBV und NABU informieren und Insekten melden. Laut LBV sind Insekten stark gefährdet und wenig erforscht. In Deutschland gibt es etwa 34.000 Insektenarten.

Auf Platz eins im Insektensommer ist übrigens das Artenpaar aus Helle und Dunkle Erdhummel, gut erkennbar am weißen Po und den zwei gelben Streifen auf Rücken und Hinterteil. Dahinter landet die Steinhummel mit ihrem leuchtend roten Hinterleib. Es folgen Hainschwebfliege, Asiatischer Marienkäfer und Ackerhummel.

  • Zum Artikel: Mitmachaktion "Hummelhotline" startet – Hummelarten bestimmen

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