Eine Hornisse beisst einen roten Apfel an
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Erwachsene Hornissen ernähren sich bevorzugt von Pflanzensäften oder Fallobst

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Gefährliche Hornissen? Was ein Biologe sagt

Hornissen flößen vielen Menschen Respekt ein: Sie sind größer als Wespen und ihr Stich wird oft als sehr schmerzhaft empfunden. Doch der Biologe Rolf Witt wirbt im BR-Interview: Hornissen seien friedvolle Insekten mit einer besonderen Fähigkeit.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

"Man muss keine Angst vor Hornissen haben", sagte der Biologe und Professor Rolf Witt im Interview mit der Radiowelt im Bayerischen Rundfunk. Zwar sei die heimische Hornisse nicht harmlos, aber überhaupt nicht aggressiv. Hornissen seien vielmehr friedfertige Insekten, die sogar Menschen individuell am Geruch und an ihrer Stimme erkennen können, erklärte Witt, der Experte für Wildbienen und Wespen ist.

Stiche von Honigbienen sind häufiger als die von Hornissen

Der gute Ruf von Honigbienen komme daher, dass sie Nutztiere sind. Hornissen seien aber auch von Nutzen, da sie beispielsweise Obstbäume bestäuben, betonte Witt. Und letztlich sei die Wahrscheinlichkeit, von einer Honigbiene als von einer Hornisse gestochen zu werden, deutlich größer. Auch das Gift der Honigbien sei um den Faktor 10 höher, als bei einer Hornisse. Damit eine Hornisse zusticht, müsse diese "schon geärgert werden".

Und anders als etwa Wespen würden Hornissen auch nicht an den Kaffeetisch kommen. Stattdessen würden sie lieber lebendige Insekten fressen.

Mittlerweile seien sogar viele Menschen froh, Hornissen im Garten zu haben, "weil die Ihnen andere Insekten und Wespen vom Hals halten", so der Experte. Selbst Kindergärten und Schulen hätten inzwischen Hornissennester, die man dann durch eine Glasscheibe beobachten könne.

Auch die Asiatische Riesenhornisse ist friedfertig

Verharmlosen wolle er die Hornisse jedoch auch nicht, betonte Witt. Ein Hornissennest könne beispielsweise Bauschäden verursachen. Der Dreck und Kot, der aus den Nestern fällt, sei aggressiv und stinke so sehr, dass man hier handeln müsse. Wenn man ein Nest entdeckt, müsse dieses zwangsläufig durch einen professionellen Wespenberater begutachtet und gegebenenfalls entfernt werden.

Auf die Verbreitung der asiatischen Riesenhornisse reagiert Witt gelassen. Er schult auch Behörden zur Ausbreitung und zum Schutz von Insekten. Die Giftwirkung der asiatischen Hornisse gegenüber der heimischen Hornisse sei nicht gefährlicher. Die asiatische Hornisse greife auch nicht unkontrolliert Bienenvölker an. Wenn dann handele es sich um vorgeschädigte Nester.

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