Ein Riesendackel war schon am Freitag vor dem Fest auf dem Marienplatz aufgestellt worden: viereinhalb Meter lang, drei Meter hoch und bunte Ringel um den Bauch. Es handelt sich dabei um eine moderne Abwandlung des "Olympia-Waldi", der das Maskottchen der Sommerspiele 1972 gewesen ist.
Einstimmung aufs Stadtgründungsfest
Als "Hingucker" vor der Touristeninformation im Rathaus sollte der Dackel auf das olympische Jubiläum aufmerksam machen und auf das Stadtgründungsfest am Sonntag einstimmen, das ganz im Zeichen des "Spirit of 72" stand.
Aufbau mit einem Kran
Mit einem Kran wurde der knapp 500 Kilo schwere Riesendackel am Freitagvormittag auf einen Sockel vor das Rathaus gestellt. Die Figur ist schwarz-weiß gestreift und hat um den Bauch bunte Streifen in blau grün und gelb. Die Stadt will damit den Stadtgeburtstag am Sonntag feiern und gleichzeitig an die Olympischen Spiele vor 50 Jahren erinnern.
Gebaut hat den Riesendackel eine Firma aus Landshut, die sich auf 3D-Bauten spezialisiert hat. Das Münchner Kindl haben sie schon gebaut, Schriftzüge für die Fußball-EM oder überdimensionale Hashtags für die EU Kommission, die nun von Helsinki bis Spanien stehen, so Chef Roland Rechinger.
Ein langer Hund aus Holz und Stahl
Der Dackel besteht aus Holz und hat eine Unterkonstruktion aus Stahl, vier Wochen haben sie daran gebaut. Umso schöner sei es jetzt, wenn er endlich steht: "Das ist immer wieder das Highlight von der ganzen Arbeit. Grad, wenn man so was macht, das ist ja doch nicht alltäglich, da hat man schon einen gewissen Erbauerstolz", so Rechinger.
Hashtag: #simplymunich
Sobald der Dackel festgeschraubt ist, werden auch schon die ersten Fotos geschossen. Zur Freude der Stadt München, die hofft, dass sich der Dackel als Selfie-Hotspot etabliert, sagt Sprecher Wolfgang Nickl. Die Stadt hofft, dass sich möglichst viele mit dem Dackel fotografieren, ihre Bilder dann mit dem Hashtag #simplymunich in den sozialen Medien teilen und so weltweit die Aufmerksamkeit auf München lenken.
Schattenspender in 3D - made in Landshut
Die Sockel der Statue scheinen sich außerdem als Sitzgelegenheit durchzusetzen. Der große Dackel wirft bei dieser Hitze einen angenehmen Schatten. Die 3D-Figur soll noch bis Ende August auf dem Marienplatz stehen.
Stadtgründungsfest zum 864. Geburtstag Münchens
Der Dackel war optischer Auftakt für das Stadtgründungsfest zum 864. Geburtstag Münchens. Nachdem die Veranstaltung in den vergangenen zwei Jahren wegen Corona ausgefallen war, war die Altstadt am Sonntag von 10 bis 21 Uhr zur Erlebnismeile geworden: etwa mit Kunsthandwerk, Volksfestbereich, Sport, Spielen, Open-Air-Gastronomie, Führungen, Tanz und Live-Musik. Auf dem Programm: Oberbürgermeister Dieter Reiter mit seiner Gitarre und der Paul-Daly-Band vor dem Rathaus.
Erzählcafé am Marienplatz
Das Fest stand heuer in Erinnerung an die Olympischen Sommerspiele vor 50 Jahren auch im Zeichen des "Spirit of 72" stehen. Die European Championships, die anlässlich des Jubiläums im August stattfinden, präsentierten sich mit einem Mitmachprogramm vom Boulderwürfel bis zur Tischtennis-Challenge. Das Erzählcafé, in dem normalerweise im Stadtmuseum Erinnerungsstücke und Erinnerungen an 1972 gesammelt werden, kam ebenfalls auf den Marienplatz.
Volksfest am Odeonsplatz
In der Sendlinge Straße spielten Münchner Bands Songs aus den vergangenen 50 Jahren. Auf dem Odeonsplatz gab es ein kleines Volksfest mit Karussells und Ständen, "Streetfood" am Rindermarkt.
Festgottesdienst im Liebfrauendom
Das traditionelle Münchner Stadtgründungsfest erinnert an den sogenannten "Augsburger Vergleich" vom 14. Juni 1158. Kaiser Friedrich Barbarossa hat damit die Streitigkeiten zwischen Herzog Heinrich dem Löwen und dem Bischof von Freising beendet, "Munichen" wurde erstmals urkundlich erwähnt. Das Erzbistum München-Freising feierte zeitgleich mit dem Stadtgründungsfest den Münchner Stadtpatron, den Heiligen Benno. Höhepunkt war ein Festgottesdienst mit Kardinal Reinhard Marx um 10 Uhr im Liebfrauendom.
Normalerweise wird das Bennofest mit einem zweitägigen Programm gestaltet, bei dem sich Pfarreien, Verbände und Organisationen vorstellen. Das ist diesmal nicht möglich - "insbesondere wegen der aktuellen Baustellensituation in der Fußgängerzone", wie es in einer Mitteilung des Ordinariats heißt. Notwendige Fluchtwege würden dadurch blockiert.
Das Kunstwerk und sein Erbauer
Aufbauarbeiten für den Riesendackel, der an Olympia '72 erinnern soll: Erbauer Roland Rechinger.
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