Die fast trockengefallene östliche Günz bei Lauben im Landkreis Unterallgäu.
Bildrechte: BR/Florian Regensburger

Östliche Günz bei Lauben im Landkreis Unterallgäu

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Regen wird Allgäuer Flüssen und Bächen nur kurzfristig helfen

Fast alle Fließgewässer im Allgäu führen laut dem Wasserwirtschaftsamt Kempten derzeit sehr wenig Wasser. Manche kleineren Bäche sind sogar schon ausgetrocknet. Jetzt soll endlich Regen kommen. Doch der hilft wohl nur kurzfristig.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Trotz des erwarteten Regens werden die Pegel in den Allgäuer Flüssen niedrig bleiben. Davon geht man beim Wasserwirtschaftsamt in Kempten aus. Die Bäche und Flüsse füllten sich da zwar dann ziemlich schnell, genauso schnell sei das Wasser aber auch wieder weg, erklärt Karl Schindele, Leiter des Wasserwirtschaftsamts Kempten.

Pegel sind fast überall im Allgäu niedrig

Fast alle Fließgewässer im Allgäu führen derzeit sehr wenig Wasser, "nahezu 100 Prozent der Pegel sind im niedrigen Bereich, manche Bäche sind sogar schon ausgetrocknet", so Schindele beim Interview an der Östlichen Günz bei Lauben im Landkreis Unterallgäu. Grund dafür sei neben dem ausgebliebenen Regen auch, dass wenig Grundwasser in die Gewässer nachfließe. Der Grundwasserpegel sei in den letzten Jahren "kontinuierlich gefallen".

  • Zum Artikel: "Bayern muss dauerhaft mit weniger Grundwasser auskommen"

Viel zu wenig Regen und Schnee

Auch für den niedrigen Grundwasserpegel seien die langfristig ausgebliebenen Niederschläge verantwortlich. In elf der letzten zwölf Monate habe es weniger geregnet als im langjährigen Durchschnitt, so Schindele: "Da bräuchten wir wirklich ein ganzes Jahr, wo es einmal wieder mehr regnet, um das wieder aufzuholen, was die letzten Jahre zu wenig gefallen ist."

Um die Lage zu verbessern und sich für künftige Trockenphasen zu wappnen, seien Maßnahmen nötig, damit das Wasser nicht so schnell aus der Fläche abfließe. Einerseits müsse die Flächenversiegelung dafür so gering wie möglich gehalten werden, damit Regenwasser versickern und sich neues Grundwasser bilden könne. In Städten seien dafür Grünflächen wichtig, "damit das Wasser nicht sofort abgeleitet, sondern im Boden gespeichert wird und ins Grundwasser runter kann".

Mehr Platz für Gewässer

Außerdem müssten Flussbetten, wo immer es möglich ist, aufgeweitet sowie Auwälder und Überschwemmungsflächen an den Ufern wieder an die Fließgewässer angebunden werden. So wie es das Wasserwirtschaftsamt Kempten an der Östlichen Günz bei Lauben gemacht hat. "Je mehr Platz die Gewässer haben, umso mehr Wasser kann zurückgehalten werden und kann auch versickern", so Schindele. Das trage dann zur Grundwasserneubildung bei und verlangsame das Fallen der Flusspegel in Trockenzeiten.

Europäische Perspektiven

BR24 wählt regelmäßig Inhalte von unseren europäischen öffentlich-rechtlichen Medienpartnern aus und präsentiert diese hier im Rahmen eines Pilotprojekts der Europäischen Rundfunkunion.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!