Luisa Hummel mit zwei Holzwerkzeugen vor einem Stapel mit Holzstämmen
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Luisa Hummel in ihrem Metier: Sie liebt es draußen, das Holz nach Kundenwünschen zu bearbeiten. Ihr nächstes Ziel: Meisterin werden.

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Ran ans Holz: Bayerns beste Holzbearbeitungsmechanikerin

Holz ist ihre Berufung: Luisa Hummel ist frisch ausgebildete Holzbearbeitungsmechanikerin. Die 23-Jährige aus Rohr im Landkreis Roth machte ihren Abschluss in diesem Sommer – als Beste in Bayern. Ergänzt durch "Dein Argument".

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Ohne Mühe erklimmt Luisa Hummel den gigantischen Stapel aus abgesägten Holzstämmen. Viele Buchen, darunter aber auch Kiefern, Lärchen und Fichten. Jede Menge Holz liegt für die Bearbeitung bereit. "Wir sind nur ein kleines Sägewerk", sagt die 23-Jährige, "aber dennoch gut beschäftigt". Luisa Hummel ist ausgebildete Holzbearbeitungsmechanikerin.

Traumjob im Holzhandwerk

Sie hat die Ausbildung im Sommer als Bayerns Beste abgeschlossen: Notendurchschnitt 1,0. Der Kontakt zum Holz wurde ihre sprichwörtlich im heimischen Sägewerk in die Wiege gelegt. Für Luisa Hummel ist Holzbearbeitungsmechanikerin ein Traumjob. "Ich saß zuerst im Büro, hab aber schnell gemerkt, ich will lieber raus, handwerklich arbeiten!"

💬 Mitdiskutieren lohnt sich: Die folgende Passage hat die Redaktion aufgrund von Kommentaren von Nutzern wie "einer_aus:bayerisch-schwaben" und "robbi" im Rahmen des BR24 Projekts "Dein Argument" ergänzt.

Die Ausbildung zum Holzbearbeitungsmechaniker und zur –mechanikerin dauert drei Jahre. Hier lernen die Azubis, "Schnittholz, Hobelware, Bretter, Furnier- und Spanplatten sowie andere Holzwerkstoffe" herzustellen "mithilfe von Maschinen und Anlagen, die sie bedienen und instand halten". So heißt es in einem Steckbrief der Bundesagentur für Arbeit. Die Holzbearbeitungsmechaniker und –mechanikerinnen kümmern sich um den kompletten Herstellungsprozess: Sie wählen das Holz aus, bedienen die Maschinen, kontrollieren das Ergebnis und bereiten das fertig bearbeitete Holz so vor, dass es anschließend gelagert oder verschickt werden kann. Körperliche Fitness ist gefragt in dem Beruf; außerdem sollte man handwerklich geschickt sein, Mathematik-Kenntnisse haben und Skizzen und Pläne zeichnen können. 💬

Eine Frau unter Männern

Holz einkaufen, ausmessen, aufladen, zurechtsägen zu Brettern, Latten, Bohlen, so eben, wie es die Kundschaft möchte. Das ist Luisas täglich Brot im elterlichen Betrieb in Rohr im mittelfränkischen Landkreis Roth. Die Arbeit ist körperlich oft richtig anstrengend. In der Berufsschule war Luisa die einzige Frau unter 17 Männern. Kein Problem für die selbstbewusste Mittelfränkin. Sie hat sich schnell in einer vermeintlichen Männerdomäne behauptet. "Ich glaube, das hat den Jungs in der Klasse durchaus gutgetan, dass eine weibliche Person mit dabei war", stellt sie fest.

Insgesamt seien die Reaktionen meist positiv. Dass sie als Frau in einem Sägewerk arbeitet – für die 23-Jährige ist das nichts Besonders – für die Gesellschaft aber dennoch ziemlich oft, beteuert Luisa Hummel selbstsicher. Am liebsten wäre es ihr, wenn das als Normalität betrachtet würde.

Familienunternehmen mit Tradition – und der Opa ist stolz

Das Sägewerk Hummel ist ein reines Familienunternehmen. Luisa soll den Betrieb in einigen Jahren selbständig führen, in vierter Generation. Besonders stolz darauf ist Opa Martin Hummel. Der 83-Jährige arbeitet noch immer täglich im Sägewerk mit und hat Luisas Talent über die Jahre immer im Blick gehabt. Dass sie sich letztlich beruflich mit Haut und Haar für das Sägewerk entschieden hat, treibt dem Senior noch heute die Tränen in die Augen.

"Dass die Luisa so mit anpackt, das ist wie ein Wunder für mich!" Martin Hummel, Sägewerk-Senior

Bald will Luisa Hummel ihren Meister machen – das nächste große Ziel für Bayerns beste Auszubildende im Bereich Holzbearbeitungsmechanik. Die ganze Sägewerksfamilie jedenfalls steht hinter ihr.

Luisa Hummel bei der Arbeit im Sägewerk Hummel.
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Luisa Hummel bei der Arbeit im Sägewerk der Familie. Die 23-Jährige aus Rohr (Lkr. Roth) machte ihren Abschluss – als Beste in Bayern.

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