Der Fall aus Weisendorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt hatte Anfang des Jahres für Aufsehen gesorgt. Der zum Tatzeitpunkt 17-Jährige befand sich den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zufolge am 6. Januar in einem Rausch, ausgelöst durch Cannabis und halluzinogene Pilze. Unvermittelt soll er seine 14 Jahre alte Schwester mit einem Messer angegriffen und an Kopf, Hals und Oberkörper verletzt haben.
Auch Mutter attackiert
Als die Mutter ihrer Tochter zu Hilfe eilte, sei auch sie von dem 17-Jährigen attackiert worden. Schließlich sei es ihr aber gelungen, ihrem Sohn das Messer abzunehmen. Die Schwester des Angreifers starb unmittelbar nach dem Angriff an ihren schweren Verletzungen.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten fahrlässigen Vollrausch vor. Ihm drohen fünf Jahre Haft. Das Verfahren findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, teilte das Gericht mit. Für die Hauptverhandlung hat die Jugendkammer drei Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll am 25. Oktober verkündet werden.
Weisendorfer erschüttert
Der Fall sorgte im mittelfränkischen Weisendorf für Fassungslosigkeit. Zahlreiche Blumen und Kerzen wurden vor der Doppelhaushälfte in dem 6.000-Seelen-Ort niedergelegt. "Warum? Es ist einfach sinnlos, das Mädchen hatte sein ganzes Leben noch vor sich", so eine Frau. Ein Mann berichtet, alle im Ort seien erschüttert. "Wie kann man sowas tun?", fragte er sich.
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