Demonstration gegen die Corona-Politik: Menschen laufen an einem Polizeibus vorbei, der auf seiner Anzeige dazu auffordert, Abstand zu halten
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Gregor Bauernfeind

Der Teilnehmer einer unangemeldeten Corona-Demonstration hat ein Amtsgerichts-Urteil gegen ihn akzeptiert.

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Körperverletzung: Corona-Demonstrant akzeptiert Urteil

Eigentlich sollte sich heute ein Mann vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth verantworten, weil er bei einer Corona-Demonstration Polizisten behindert und geschlagen hatte. Er zog aber seine Berufung zurück und akzeptierte damit ein Amtsgerichts-Urteil.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth sollte sich heute eigentlich ein 34-jähriger Corona-Demonstrant unter anderem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Beleidigung verantworten. Doch kurz vor Beginn des Prozesses zog der Angeklagte seine Berufung zurück. Damit ist das Urteil des Amtsgerichts Nürnberg vom September 2021 rechtskräftig.

Bundespolizistin in den Bauch geschlagen

Das Amtsgericht Nürnberg verurteilte den Mann, weil er im Mai 2020 an einer nicht angemeldeten Corona-Versammlung in Nürnberg teilgenommen und dabei mit Hilfe eines Fahrrads Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte geleistet hatte. Unter anderem rammte er einem Polizisten, der ihn zum Weitergehen animieren wollte, den spitzen Ellenbogen an die Brust. Am selben Tag weigerte er sich, sich bei einer Polizeikontrolle auszuweisen und wählte stattdessen den Polizeinotruf.

Zudem wurde dem 34-Jährigen vorgeworfen, im Oktober 2021 bei einer Kontrolle am Nürnberger Hauptbahnhof, bei der er von Polizisten auf die Maskenpflicht hingewiesen wurde, einer Bundespolizistin in den Bauch geschlagen und die eingesetzten Beamten beleidigt zu haben.

Angeklagter ging zunächst in Berufung

Das Amtsgericht Nürnberg hatte den nicht vorbestraften Mann wegen der ihm vorgeworfenen Taten bereits zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt. Gegen das Urteil legte der gelernte Wagenmeister zunächst Berufung ein, die heute vor dem Landgericht verhandelt werden sollte. Doch kurz vor Beginn des Prozesses zog er seine Berufung zurück und akzeptierte damit das Urteil des Amtsgerichts.

  • Zum Artikel: Wie sich die Corona-Proteste verändert haben

Weitere Prozesse in Nürnberg

Der 34-Jährige ist nicht der erste, der sich wegen Straftaten im Rahmen von Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen in Nürnberg vor Gericht verantworten muss. Im Oktober etwa hatte das Amtsgericht eine "Querdenkerin" zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie einem Pressefotografen ein Megafon ans Ohr gehalten und ihn verletzt hatte.

Corona-Proteste am Montag blieben meist friedlich

Auch gestern Abend kam es in Mittelfranken wieder zu zahlreichen Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen. Bei den Protestveranstaltungen in mehreren Städten und Gemeinden beteiligten sich nach Angaben der Polizei rund 10.000 Menschen, etwa 5.500 in Nürnberg. Etwa 40 Menschen demonstrierten gegen die Versammlung. Auch in Herzogenaurach, Ansbach, Feucht, Neustadt/Aisch, Gunzenhausen, Hersbruck und weiteren Städten wurde protestiert, zum Teil unangemeldet. Laut Polizei verliefen alle Versammlungen überwiegend störungsfrei.

Hinweis: BR24 hatte zunächst darüber berichtet, dass der Prozess gegen den 34-Jährigen heute stattfinden soll. Erst bei einer Nachfrage bei Gericht erfuhren wir, dass der Angeklagte seine Berufung zurückgezogen hat und damit das Urteil des Amtsgerichts akzeptiert.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!