Auszählung Abstimmung Bürgerbefragung Brombachsee
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Pfofelder sagen Nein zu Center Parcs am Brombachsee

Pfofelder sagen Nein zu Center Parcs am Brombachsee

Es war eine brisante Entscheidung für die Bürger im mittelfränkischen Pfofeld. Jetzt steht fest: Am Brombachsee wird keine Center Parcs-Anlage entstehen. Bei der Abstimmung entschieden sich 52,4 Prozent gegen das 350-Millionen-Euro Projekt.

Von
Laura Grun
BR24 Redaktion
  • Direkt zum aktuellen Artikel "Knappe Entscheidung gegen Center Parcs – Spaltung in Pfofeld?"

Die Entscheidung ist gefallen: Am Brombachsee wird keine Center Parcs-Ferienanlage entstehen. Die rund 1.300 Pfofelder Bürger stimmten mit einer Mehrheit von 52,4 Prozent gegen das 350-Millionen-Euro Projekt.

573 der Bürger stimmten mit "Nein", 520 mit "Ja". Insgesamt gültige Stimmen: 1.093. Davon waren drei Stimmen ungültig. Die Wahlbeteiligung lag bei 84,1 Prozent.

Gegner befürchteten Massentourismus in Region

Die Debatte um die Ferienanlage war in den vergangenen Wochen und Monaten heftig geführt worden. Für die Gegner des Projekts wäre der Bau der Ferienanlage ein Frevel an der Natur gewesen. Außerdem hatten sie dadurch einen regelrechten Massentourismus in der Region befürchtet.

Auch die Bürgerinitiative "Seenland in Bürgerhand e.V." zeigte sich erfreut über das Abstimmungsergebnis. Am Brombachsee wird seit Jahren ein Konzept des sanften Tourismus verfolgt. Das sei durch die Pläne von Center Parcs gefährdet gewesen, so die Initiative. "Für die einen langt ein Blick in den Wald, um zu erkennen, dass Flora und Fauna in dem Wald geschützt werden müssen", sagte Johannes Riedl, der Vorsitzende des Vereins. Andere Gegner hätten sich vor allem an der katastrophalen Klima- und CO2-Bilanz des Projekts gestoßen, vor allem was die Rodung des Waldes und den Bau angehe.

Befürworter hatten auf touristische Weiterentwicklung gehofft

Die Befürworter der Ansiedlung hatten in dem Projekt eine Chance auf eine touristische Weiterentwicklung und Vermarktung des Fränkischen Seenlands gesehen und gehofft, das stillgelegte Muna-Areal endlich wieder nutzen zu können. Manuel Westphal (CSU) etwa, Landrat von Weißenburg-Gunzenhausen, hatte eine positive Wirkung für die gesamte Region prognostiziert. In einem BR-Interview hatte er erklärt, dass sich aus dem Bau Vorteile für einen ganzjährigen Tourismus ergeben könnten.

Anlage hätte 550 Arbeitsplätze geschaffen

Auf dem 165 Hektar großen Gelände sollten rund 800 Ferienhäuser entstehen und 550 Arbeitsplätze geschaffen werden. Rund 350 Millionen Euro wollte Center Parcs in das neue Feriendorf investieren, das nach eigenen Angaben komplett klimaneutral betrieben werden sollte.

"Nein" bedeutet endgültiges Aus

Mit der Abstimmung hat sich das Projekt endgültig erledigt. Hätten sich die Pfofelder für die Ansiedlung ausgesprochen, hätte es im Juli noch einen zweiten Bürgerentscheid gegeben. Den wird es nun aber nicht geben.

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