Bierkrüge im Festzelt (Symbolbild)
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Matthias Balk

Wer zum Bio-Bier greift, kann beim Pfaffenhofener Volksfest Geld sparen.

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Pfaffenhofen: Bio-Bier günstiger als die konventionelle Maß

Auch in Pfaffenhofen an der Ilm startet nach zweijähriger Corona-Pause wieder das Volksfest. Mit ein paar Neuerungen: Im großen Festzelt wird erstmals Bio-Bier ausgeschenkt - und das ist sogar günstiger als das konventionelle Bier im anderen Zelt.

Im großen Festzelt auf dem Volksfest Pfaffenhofen wird dieses Jahr erstmals Bio-Bier ausgeschenkt - und das ist sogar günstiger als das konventionelle im Zelt nebenan. Die Maß Bio-Bier kostet im großen Zelt 9,60 Euro. Im kleineren Zelt zahlen die Besucher 20 Cent mehr, also 9,80 Euro für die konventionelle Maß.

Die Stadt Pfaffenhofen an der Ilm hat sich schon länger das Thema Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben und nun auch das Bio-Bier auf dem Volksfest forciert. Als Starthilfe für das neue Bio-Bier muss der Pächter des großen Zeltes deshalb pro Liter ein Prozent weniger Abgabe an die Stadt bezahlen.

Festwirt will vernünftigen Bierpreis anbieten

Festwirt Lorenz Stiftl ermögliche das einen vernünftigen Verkaufspreis, sagte er auf Nachfrage des BR. Auch, weil die Brauerei ihm das Bier zu einem üblichen Preis verkauft habe. Auch für ihn sei es das erste Volksfest mit Bio-Bier. Die Maß auf dem Volksfest aber deshalb viel höherpreisiger anzubieten, wäre nicht in seinem Sinn gewesen, so Stiftl.

Alles werde teurer, er sei dafür, dass die Leute aufs Volksfest kommen und sich die Maß auch weiterhin leisten wollen - auch in Bio-Qualität. Zum Vergleich: Das Bio-Hendl kostet in seinem Zelt auf dem Pfaffenhofener Volksfest 18,90 Euro. Sieben Euro mehr als das konventionelle Hendl (Geprüfte Qualität aus Bayern) für 12,90 Euro. Die Erfahrung zeige, dass deshalb 99 Prozent der Leute das billigere bestellen.

Vorurteile gegen Bio-Bier

Auch für Müllerbräu sei ihr Bio-Bier ein Wagnis gewesen, erklärt Geschäftsführer Manuel Müller. Er führt den Betrieb in siebter Generation. Bei Veränderungen seien viele Biertrinker erstmal kritisch. Viele hätten Vorurteile und sagen ohne probiert zu haben, Bio-Bier taugt eh nichts. Da müsse man einfach ein dickes Fell haben. Er sei sehr zufrieden mit dem Geschmack.

Den Wintersud habe seine Brauerei auch schon in Bio-Qualität gebraut, quasi als Testballon fürs Volksfestbier. Öffentlich kommuniziert hätten sie das aber nicht und es habe auch nicht auf der Flasche gestanden. Getrunken haben es aber laut Manuel Müller alle - ohne jede Beanstandung.

Trotzdem sei seine Entscheidung fürs Bio-Volksfestbier keine einfache gewesen, er wolle ja auch seinen guten Ruf nicht verlieren. Aber irgendwo müsse man einfach mal anfangen, Veränderungen anzustoßen.

Nächstes Jahr vielleicht nur noch Bio-Bier

Dass sein Bio-Bier jetzt auf dem Volksfest sogar günstiger ist als das konventionelle, damit hat Manuel Müller nicht gerechnet. Für die Rohstoffe habe er einen fairen Preis bezahlt. Bisher habe sich noch kein Bio-Landwirte bei ihm beschwert, dass Kunden für Bier aus Bio-Gerste oder Bio-Hopfen nun sogar weniger bezahlen müssen als für die Maß im Zelt nebenan, betont er. Entscheidend für den Bierpreis seien ohnehin vor allem die hohen Energiekosten, so Müller.

Die Stadt Pfaffenhofen plant, dass nächstes Jahr sogar vielleicht nur noch Bio-Bier auf dem ganzen Volksfest ausgeschenkt wird. Zu welchem Preis, wird sich zeigen.

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