Suhailah Akbari mit ihren Kindern
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Passauer Rechtswissenschaftlerin aus Kabul gerettet

Die afghanische Juristin Suhailah Akbari, die an der Uni Passau geforscht hat, konnte mit ihren Kindern aus Kabul gerettet werden. US-Elitesoldaten hatten sie zum Flughafen gebracht. In einem Flieger der Luftwaffe geht es in Richtung Sicherheit.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Die afghanische Juristin und Max-Planck-Stipendiatin Suhailah Akbari konnte mit ihren in Passau geborenen Kindern aus Kabul gerettet werden. Am Mittwochvormittag bestieg Akbari den vierten Evakuierungsflug der Luftwaffe. Ziel ist Usbekistan.

Auf der Flucht mit Kleinkind und Baby

Seit der Machtübernahme der Taliban in der afghanischen Hauptstadt Kabul am Sonntag befand sich Akbari mit ihrer dreijährigen Tochter und ihrem fünf Monate alten Baby auf dem zivilen Teil des Flughafens. Rund 30 Stunden hielt sich Akbari dort auf. Die dramatischen Szenen, die sich auf der Startbahn abspielten, gingen um die Welt.

Infolge eines bewaffneten Angriffs durch die Taliban musste Akbari am Montag zurück in die Stadt fliehen. US-Elitesoldaten brachten sie und ihre Familie am Dienstagabend wieder sicher zum Flughafen. Hohe Funktionäre des Auswärtigen Amtes und des Bundesverteidigungsministeriums hatten sich dafür eingesetzt.

Suhailah Akbari konnte ausgeflogen werden
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Suhailah Akbari konnte ausgeflogen werden

Beraterin der afghanischen Regierung in Handelsfragen

Suhailah Akbari lebt seit 2016 in Deutschland und Afghanistan. An der Universität Passau forschte und promovierte die 30-Jährige im Bereich Rechtswissenschaften am Lehrstuhl für Verfassungs- und Verwaltungsrecht, Europarecht, europäisches und internationales Wirtschaftsrecht. Nach Abschluss ihrer Dissertation ging Akbari zunächst in der afghanischen Provinz Takhar einem Lehrauftrag nach. Später beriet sie die afghanische Regierung in Außenhandelsfragen. Ihr Mann blieb weiterhin in Passau, wo er als Arzt tätig ist.

Durch ihre politischen und sozialen Tätigkeiten war Suhailah Akbari seit der Machtübernahme der Taliban in höchster Lebensgefahr. Akbari hatte sich bewusst dafür entschieden, im Anschluss an ihre Studienaufenthalte in Washington und Passau nach Afghanistan zu gehen. Im Gespräch mit der Universität Passau erklärte sie, sie wolle ein "Vorbild für afghanische Mädchen" sein.

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