Ein Panzergetriebe in einer Fabrikhalle der Augsburger Rüstungsfirma Renk
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Panzergetriebe

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Panzer und erneuerbare Energien: Augsburger Rüstungsfirma Renk

Das Augsburger Rüstungsunternehmen Renk wartet noch immer auf Geld aus dem 100-Milliarden-Euro-Paket der Bundesregierung und leidet unter dem Fachkräftemangel - zeigt sich aber zuversichtlich.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

In jedem Leopard-II-Panzer auf der Welt steckt ein Getriebe "made in Augsburg" von Renk. “1500 PS, die durch ein Schweizer Uhrwerk jagen” - so beschreibt Firmen-Chefin Susanne Wiegand das Herzstück des Panzers, der seit dem Ukraine-Krieg sehr vielen Menschen ein Begriff ist. Charakteristisch ist sein Kanonenrohr, das sich auch bei hohen Fahrtgeschwindigkeiten immer auf das Ziel ausrichtet. Das auf Gefechtsfeldern gefürchtete militärische Gerät funktioniert dank Präzisionsarbeit aus Augsburg. Renk könnte noch mehr dieser Getriebe produzieren, doch Susanne Wiegand und ihre 1.600 Mitarbeiter am Standort Augsburg warten noch immer auf Aufträge aus dem 100-Milliarden-Paket der Bundesregierung. Aus dem Sondervermögen ist bislang jedoch kein einziger Euro nach Augsburg geflossen.

Söder fordert Einkauf bei heimischen Rüstungsfirmen

Aus dem Sondervermögen sei zunächst Geld für amerikanische Produkte ausgegeben worden, kritisiert Bayerns Ministerpräsident Söder bei einem Besuch in Augsburg auf dem Werksgelände an der Gögginger Straße. “Es wird zu wenig Geld ausgegeben für die Entwicklung eigener Kapazitäten”, so Söder. “Ich halte es für absurd, dass Deutschland beste Technologie hat, aber es nicht schafft, diese beste Technologie für die eigene Bundeswehr zu mobilisieren.”

Rüstungsunternehmen in Vorleistung

Renk geht derweil in Vorleistung. 60 Millionen Euro habe das Unternehmen in eine neue Werkshalle investiert, erklärt Geschäftsführerin Susanne Wiegand. Außerdem setze das Unternehmen weiter auf den Leopard II. "Uns war seit dem Ukraine-Krieg klar, dass hier Bedarf besteht”, so Wiegand. Renk habe daher Teile beschafft, um produzieren zu können, wenn die Aufträge irgendwann kommen. Weiterhin hake es jedoch am Fachkräftemangel. Renk investiere deswegen viel Energie in die Aus- und Weiterbildung des eigenen Personals.

Renk unter den Weltmarktführern

Rüstung ist jedoch nicht die einzige Sparte bei Renk. 30 Prozent des Umsatzes macht Renk im zivilen Geschäft mit Getrieben für Schiffe und Kraftwerke. “Wir haben eine hohe Wertschöpfungstiefe, viele Teile fertigen wir in Augsburg selbst”, so Wiegand, die sich mit Blick auf die Energiewende optimistisch zeigt. “Wir gehören zu den Weltmarktführern, die diese Getriebe produzieren können, und wir sind im Energiebereich sehr präsent, gut positioniert und sehen einen mittelfristig extrem wachsenden Markt.”

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