An der Fensterscheibe einer Gastronomie in Traunstein wird auf die geltenden Corona-Hygieneregeln hingewiesen.
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An der Fensterscheibe einer Gastronomie in Traunstein wird auf die geltenden Corona-Hygieneregeln hingewiesen.

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Omikron in den Landkreisen Traunstein und Rosenheim nachgewiesen

In den oberbayerischen Landkreisen Traunstein und Rosenheim sind nun erstmals Omikron-Varianten des Coronavirus nachgewiesen worden. Die Zahl der registrierten Omikron-Fälle in Europa wächst - besonders im Ausland.

In den Landkreisen Rosenheim und Traunstein sind erstmals Laborbestätigungen über den Nachweis der Coronavariante Omikron eingegangen.

Wie ein Sprecher des Landratsamts Traunstein mitteilte, habe das Gesundheitsamt Traunstein in der vergangenen Woche mehrere Einreisemeldungen von Rückkehrern aus Südafrika erhalten. Bei einer betroffenen Person erfolgte bereits bei der Einreise eine Probenentnahme und die entsprechende Quarantäne-Anordnung. Die weiteren Ergebnisse, dass es sich um die Omikron-Variante handle, seien daraufhin beim Gesundheitsamt Traunstein eingegangen.

Drei Südafrika-Rückkehrer im Landkreis Rosenheim in Quarantäne

Die Omikron-Variante des Corona-Virus ist nun auch im Landkreis Rosenheim nachgewiesen worden. Das meldet das dortige Landratsamt. Nach einer Genomsequenzierung bei einem Reisenden, der am 25. November aus Kapstadt in den Landkreis zurückgekehrt war, konnte die Mutation in einem Labor festgestellt werden. Die Ergebnisse der Genom-Untersuchungen der Corona-Viren von zwei Familienangehörigen stehen noch aus, das Rosenheimer Gesundheitsamt geht aber nach bisherigen Tests davon aus, dass auch bei diesen beiden Südafrika-Rückkehrern die Omikron-Variante gefunden wird.

Für alle drei Personen gilt laut Landratsamt nun eine 14-tägige häusliche Isolation, die erst mit einem negativen Testergebnis im Anschluss beendet werden kann. Die Genomsequenzierung bei einem anderen Fall, einem am 28. November eingereisten Reiserückkehrer aus Südafrika, liegt laut Landratsamt noch nicht vor.

Omikron-Variante weicht deutlich von Delta-Variante ab

Die zuerst in Südafrika und Botsuana entdeckte Omikron-Variante hat besonders viele Mutationen. Sie betreffen unter anderem das Spike-Protein, über das die Viren an menschliche Zellen andocken. Zudem gibt es Mutationen in der Nähe der sogenannten Furin Cleavage Site, einer Region, die eine Rolle bei der Aufnahme des Virus in menschliche Zellen spielt.

Die Mutante unterscheidet sich daher deutlich von der bislang am stärksten in Europa verbreiteten Delta-Variante. Wie weit die bisherigen Impfstoffe auch gegen die Omikron-Variante schützen, ist noch unklar.

Folgen von Omikron für Impfstoffe noch unsicher

Biontech-Mitgründer Ugur Sahin schließt nicht aus, dass Omikron mehr Infektionen bei Geimpften verursachen könnte. Sehr wahrscheinlich schützten die aktuellen Impfungen aber weiter gegen schwere Verläufe: "Unsere Botschaft ist: Verfallen Sie nicht in Panik, der Plan bleibt derselbe. Beschleunigen Sie die Verabreichung der dritten Dosis." Biontech könnte bei Bedarf seinen Impfstoff relativ schnell anpassen, bekräftigte Sahin. Bei der Delta-Variante sei dies noch nicht nötig gewesen.

  • Zum Artikel: Stiko-Chef rechnet mit Omikron-Impfstoff erst in Monaten

RKI-Chef Wieler: Positive Impffolgen auch bei Omikron-Infektion

Weiteren Aufschluss über Omikron sollen Labortests geben, deren Ergebnisse in rund zwei Wochen vorliegen dürften. Eine geringere Wirkung der bestehenden Impfstoffe gegen Omikron bedeute aber nicht, dass sie gar keine Wirkung haben, betonen Experten. "Alle Menschen, die sich impfen lassen, fangen nicht bei Null an, wenn sie einer neuen Variante begegnen", sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, Ende November.

Omikron-Fallzahlen steigen

In Deutschland waren laut Robert Koch-Institut bis Mittwoch vier Fälle der Omikron-Variante durch Genomsequenzierung bestätigt - allesamt Reiserückkehrer aus Südafrika. Bei acht weiteren Fällen in Deutschland bestehe ein Verdacht auf die Variante. Experten gehen jedoch von einem bereits darüber hinausgehenden Vorkommen aus. Im Ausland steigt die Zahl der Omikron-Fälle allerdings stark an. In Norwegen wurden nach einer Firmenfeier offenbar schon 120 Menschen, die gemeinsam in einem Restaurant gegessen hatten, positiv auf die Variante getestet.

  • Zum Artikel: Corona-Variante: Was über Omikron bislang bekannt ist

EU-Gesundheitsbehörde: Omikron bald dominierende Variante

Omikron könnte nach Einschätzung der EU-Gesundheitsbehörde ECDC schon in wenigen Monaten die dominierende Variante in Europa sein. Die Behörde wies kürzlich darauf hin, dass es zwar nach wie vor eine Reihe von Unsicherheiten hinsichtlich der Übertragbarkeit, des Schweregrads von Erkrankungen und möglicher Auswirkungen auf die Immunabwehr gibt. Vorläufige Daten deuteten jedoch darauf hin, dass Omikron gegenüber der Delta-Variante klar im Vorteil sei. Die WHO stuft Omikron als "besorgniserregend" ein.

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