Ein Regionalzug des Bahn-Unternehmens Go-Ahead steht in Fürstenfeldbruck am Bahnhof in Fahrtrichtung Augsburg
Bildrechte: picture alliance / SZ Photo | Johannes Simon

Die staatlichen Österreichischen Bundesbahn übernehmen Go-Ahead Deutschland

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Österreichische ÖBB übernimmt Bahnbetreiber Go-Ahead Deutschland

Die ÖBB übernimmt noch dieses Jahr den Bahnbetreiber Go-Ahead Deutschland. Denn die Österreicher sehen in Süddeutschland gutes Wachstumspotenzial. Bei Go-Ahead ist von einer hervorragenden Perspektive die Rede. Ein Politiker erwartet Verbesserungen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Auf den regionalen Bahnstrecken in Schwaben bekommt es die Deutsche Bahn in Zukunft auch mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) zu tun: Der deutsche Ableger des Bahnunternehmens Go-Ahead soll noch vor Jahresende komplett von der ÖBB übernommen werden. Das haben die beiden Unternehmen gerade öffentlich gemacht. Der Kaufvertrag sei heute unterzeichnet worden, heißt es. Ein Preis wurde nicht genannt.

Go-Ahead soll eigenständige Gesellschaft bleiben

Go-Ahead Deutschland mit Sitz in Augsburg betreibt seit Jahresanfang den Regionalverkehr von Augsburg nach München, Donauwörth und Ulm. Gerade hatte sich Go-Ahead darüber beklagt, dass ein verlässlicher Bahnbetrieb wegen eines schlechten Baustellen-Managements beim Schienennetz-Betreiber DB Netz nicht möglich sei. Auch nach einer Übernahme durch die Österreicher soll Go-Ahead als eigenständige Gesellschaft weitergeführt werden.

ÖBB sieht in Süddeutschland gutes Wachstumspotenzial

Die ÖBB verweist auf ihre bisherige Strategie, international aufzutreten, etwa als "führender Anbieter von Nachtzügen in Europa". Im Güterverkehr versucht die ÖBB in 18 europäischen Ländern Geld zu verdienen. ÖBB-Geschäftsführer Andreas Matthä wird mit den Worten zitiert, man sehe "in Süddeutschland gutes Potenzial, im Personenverkehr noch stärker zu wachsen".

Go-Ahead Geschäftsführer: "hervorragende Perspektive"

Für Go-Ahead Deutschland sagt Geschäftsführer Fabian Amini, in Augsburg freue man sich über den Einstieg der ÖBB. Das Bahnunternehmen habe in Deutschland einen guten Ruf. Für die Fahrgäste und die Mitarbeiter sei die Übernahme eine "hervorragende Perspektive".

Go-Ahead beschäftigt nach eigenen Angaben rund 1000 Mitarbeiter und ist in Bayern und Baden-Württemberg im Schienen-Personennahverkehr unterwegs. Das Unternehmen betreibt eine Flotte von rund 140 elektrischen Triebzügen.

SPD-Bundestagsabgeordneter Schmid sieht Übernahme positiv

Der SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Donau-Ries, Christoph Schmid, steht der Übernahme von Go-Ahead durch die österreichische ÖBB positiv gegenüber. Das teilte sein Wahlkreisbüro am Donnerstag mit. Schmid sagte laut einer Mitteilung: "Nachdem Go-Ahead regelmäßig mit Negativmeldungen in den Medien war, hoffe ich nun, dass mit Veränderungen in der Unternehmensstruktur Verbesserungen eintreten."

Der regionale Schienenverkehr müsse wieder verlässlich werden, sodass vor allem Pendlerinnen und Pendler aus der ländlichen Region auch mit dem ÖPNV mobil sein könnten, so Schmid. Als passionierter Bahnfahrer kenne er das österreichische Unternehmen gut und konnte sich stets auf die Züge der ÖBB verlassen: "Wenn die ÖBB bei Go Ahead diesen Standard erreicht, dann kann die Mobilitätswende gelingen", sagte Schmid.

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