Vorläufige Visualisierung des ersten Bauabschnitts des geplanten Standorts für die Montage von Hochvoltbatterien in Straßkirchen und Irlbach
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Vorläufige Visualisierung des ersten Bauabschnitts des geplanten Standorts für die Montage von Hochvoltbatterien in Straßkirchen und Irlbach

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Neues BMW-Werk in Niederbayern – Nach Ostern wird gebaut

Das vom Autobauer BMW geplante Werk zur Montage von Hochvoltbatterien in den Gemeinden Straßkirchen und Irlbach im Gäuboden war von Anfang an umstritten und musste manche Hürde überwinden. Jetzt soll es schnell gehen. Ab Dienstag wird gebaut.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Bereits ab dem kommenden Dienstag beginnt der Bau des neuen BMW-Werks in den niederbayerischen Gemeinden Straßkirchen und Irlbach. Das zuständige Landratsamt in Straubing hat einem entsprechenden Antrag auf den vorzeitigen Beginn durch den Autokonzern zugestimmt. Der entsprechende Bescheid sei am Mittwoch erteilt worden, sagte ein Sprecher des Landratsamtes auf BR-Nachfrage.

Endgültige Entscheidung fehlt noch

Das sei kein ungewöhnlicher Vorgang. Die Genehmigung dieses Antrags nehme die endgültige Entscheidung zum Bauantrag nicht vorweg. Die jetzt erteilte Genehmigung betreffe den Erdabtrag auf dem Baufeld, Vorbereitungen für die Baustelleneinrichtung und den Aufbau von Bürocontainern. Diese Maßnahmen könnten gegebenenfalls auf Kosten von BMW rückgängig gemacht werden, wenn wider Erwarten der Autokonzern doch keine Genehmigung für den Bau eines neuen Stammwerks bekommen würde.

BMW errichtet auf einem insgesamt rund 100 Hektar großen Grundstück in den Gemeinden Straßkirchen und Irlbach ein Montagewerk für Hochvoltbatterien für E-Autos. Bereits in zwei Jahren sollen dort die ersten Akkupacks montiert werden, die dann unter anderem in den Werken Dingolfing und Regensburg in BMW-Modellen der sogenannten "Neuen Klasse" verbaut werden.

Der Bau des Werks ist umstritten. Es gab unter anderem einen von Gegnern initierten Bürgerentscheid, der eine mehrheitliche Zustimmung für den Bau zum Ergebnis hatte. Die Regierung von Niederbayern führte ein sogenanntes Raumordnungsverfahren durch - mit Ergebnis auch für einen Bau, allerdings mit hohen Auflagen.

Postwurfsendung soll alle Fragen klären

Der bayerische Autokonzern BMW informiert am heutigen Donnerstag die Gemeindebürgerinnen und -bürger in Straßkirchen und Irlbach mit einer Postwurfsendung über den beginnenden Werksneubau. Darin heißt es, es würden rund 100.000 Kubikmeter Humus, das sind mehr als achteinhalb Tausend Lkw-Ladungen, abgetragen und zu vier Kies- und Tongruben in der Region transportiert und dort verfüllt werden. So entstünden laut BMW insgesamt rund 34 Hektar Rekultivierungsfläche.

Weitere rund 150.000 Kubikmeter Humus würden zunächst auf der Baufläche zwischengelagert. Ab dem Sommer werde das Erdreich an Landwirte abgegeben, wenn entsprechende Auflagen erfüllt sind. Laut BMW werden die Erdarbeiten bis zum Spätsommer dauern. Der benötigte Kies werde aus umliegenden Gruben bezogen, sodass lange Fahrtwege vermieden würden. Außerdem beteuert BMW, dass man spezielle Fahrwege mit Logistikbetrieben vereinbart habe, um die Verkehrsbelastung möglichst gleichmäßig zu verteilen. Die Einhaltung der Routen werde geprüft.

Gleisanschluss soll kommen

Auf dem Baufeld am Ortsrand von Straßkirchen direkt an der B8 zwischen Plattling und Straubing ist bereits vor einigen Wochen rund 200 Kilometer rot-weißes Flatterband aufgespannt worden. Das soll Wiesenbrüter wie Feldlerche und Kiebitz davon abhalten, dort Nester zu bauen. Die Tiere sollen auf bereits angelegte Ausgleichsflächen ausweichen.

In dem Infoschreiben erklärt BMW außerdem, dass man das neue Werk an den Schienenverkehr anbinden wolle. Es gebe bereits Gespräche mit der InfraGO AG (ehemals DB Netz), den Gemeinden Straßkirchen und Irlbach sowie Grundstückseigentümern.

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