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Trickbetrüger lassen sich immer wieder neue Ideen einfallen. Nun gibt es eine neue Masche: Die Täter geben sich als "Bischöfe" aus.

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Neuer "Enkeltrick": Täter geben sich als Bischöfe aus

Trickbetrüger geben sich meistens als Enkel und Polizisten aus, um an das Geld der potenziellen Opfer zu gelangen. Und die Täter werden immer kreativer. Ihre neuste Masche: Angebliche "Bischöfe" bitten um Spenden für notleidende Ukrainer.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Wenn es darum geht, Menschen um ihr Vermögen zu bringen, lassen sich Trickbetrüger oder auch "Enkeltrickbetrüger" immer kreativere Betrugsmaschen einfallen. "Hallo Mama, mein Handy ist kaputt. Das ist meine neue Handynummer, die kannst du dir einspeichern. Schreib mir bitte auf WhatsApp." Mit SMS-Nachrichten wie diesen oder einem Anruf versuchen Betrüger das Vertrauen der Menschen zu gewinnen, geben sich als deren Enkel aus, der einen Unfall verursacht hätte und nun dringend Geld benötige. Falsche Polizisten holen dann anschließend das Geld ab.

Betrüger geben sich als Kinder, Enkel, Polizisten und Bischöfe aus

In einer neuen Betrugsmasche geben sich die Betrüger nicht mehr als Kinder, Enkel oder Polizisten aus, sondern als ukrainische Bischöfe. In E-Mails und Briefen mit gefälschten Briefköpfen, Absenderadressen und Unterschriften bitten die falschen "Bischöfe" um Geldspenden für vom Krieg betroffene, notleidende Ukrainer, heißt es in einer Notiz, die im aktuellen Amtsblatt der Diözese Augsburg veröffentlicht ist.

Die Kanzlei der Apostolischen Exarchie für katholische Ukrainer in Deutschland und Skandinavien in München, die sich um Katholiken aus der Ukraine kümmert, bestätigte den Vorgang auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Bischof Bohdan Dzyurakh habe in einem Schreiben an alle 27 deutschen Diözesen, auch an die bayerischen, auf die Betrugsmasche aufmerksam gemacht, um die Pfarrgemeinden zu sensibilisieren, und um erhöhte Vorsicht gebeten. In Zweifelsfällen könne die Kanzlei bei der Überprüfung behilflich sein, ob ein Bittgesuch echt sei oder ein Betrug.

Betrüger geben sich gerne als Priester aus

Immer wieder geben sich Betrüger als Kleriker aus. Vergangene Woche wurde beispielsweise ein Mann in Rheinland-Pfalz verurteilt, der sich als Priester ausgegeben hatte, Messen gefeiert und sogar Kinder getauft hatte. In Stuttgart war Ende Juli ein 22-Jähriger zu 15 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden, weil er so getan hatte, als wäre er ein katholischer Priester. Damit hatte sich der Mann wegen Missbrauchs von Titeln und Berufsbezeichnungen sowie wegen Betrugs und Computerbetrugs strafbar gemacht. Die Bistümer Rottenburg-Stuttgart und Speyer sollen vorher schon vor dem "falschen Pfarrer" gewarnt haben.

Ein kalifornisches Restaurant hatte sogar selbst einen Fake-Priester engagiert, um die eigenen Angestellten auszuspionieren und ihnen "Sünden" zu entlocken. Der falsche Pfarrer befragte die Mitarbeiter beispielsweise, ob sie das Unternehmen jemals bestohlen oder ihm anderweitig geschadet hätten, wie in einem anschließenden Prozess bekannt geworden war. Um falsche Priester besser erkennen zu können, hat Frankreich im Mai "Priesterausweise" eingeführt. Seitdem werden alle Kleriker in einer Datenbank gespeichert und erhalten einen Ausweis mit einem QR-Code, sodass im Zweifel auch schnell überprüft werden kann, ob es sich tatsächlich um einen "echten" Pfarrer handelt.

Mit Informationen der KNA

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