Der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts wurde 1999 gefunden.
Bildrechte: picture-alliance/ dpa | Frank Mächler

Der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts wurde 1999 gefunden.

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Museum Manching: Können private Geber den Goldschatz retten?

Gibt es einen Weg, dass das Kelten-Römer-Museum in Manching seinen gestohlenen Goldschatz zurückbekommt? Der Museums-Träger kann sich Verhandlungen mit den noch unbekannten Dieben vorstellen. Aber Steuergelder sollen nicht verwendet werden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

In einer Sitzung des Zweckverbands, der Träger des Kelten-Römer-Museums im oberbayerischen Manching ist, haben die Mitglieder nun beschlossen, dass man sich Verhandlungen mit den noch unbekannten Dieben des Goldschatzes vorstellen kann. Gleichzeitig war sich das Gremium einig, dass in so einem Fall keine Steuergelder für die Wiederbeschaffung verwendet werden dürfen. Sollte jedoch privates Vermögen beispielsweise durch Spenden eines Kunstliebhabers eingesetzt werden, spricht sich der Zweckverband für etwaige anonyme Verhandlungen aus. Geschehen könnte dies über einen Mittelsmann - vorausgesetzt, der Schatz ist noch erhalten.

Keltenschatz: Steigt die Belohnung auf 250.000 oder 500.000 Euro?

Bereits im Frühjahr gab es die Forderung, die Diebe mit Geld zu locken. Bezirksrat Joachim Siebler aus Ingolstadt wollte die Belohnung deutlich erhöhen, um so für die Diebe einen Anreiz zu schaffen, die Beute zurück zu liefern. Im BR-Interview sprach er sich dafür aus, die Belohnung auf 250.000 Euro oder gar eine halbe Million Euro zu erhöhen.

Es reiche nicht aus, den Diebstahl zu bedauern und den Verlust zu beklagen. Auch wenn es schwerfalle, müsse man nun Geld in die Hand nehmen, um den Schatz zu retten, so Siebler im März. Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat oder Ergreifung der Täter führen, wurde bislang eine Belohnung in Höhe von 20.000 Euro ausgelobt. Doch von Tätern und Schatz fehlt nach wie vor jede Spur.

Highlight des Römer-Kelten-Museums

Der Goldschatz zählt zu den bedeutendsten keltischen Funden des vergangenen Jahrhunderts und stammt aus dem ersten Jahrhundert vor Christus. Forscher fanden ihn 1998 in Manching. Er zählte zu den Highlights des Römer-Kelten-Museums. 

Das Museum in Manching ist ein staatliches Zweigmuseum der Archäologischen Staatsammlung München. Der Zweckverband als Träger besteht aus dem Bezirk Oberbayern, dem Landkreis Pfaffenhofen, der Marktgemeinde Manching und dem Keltisch Römischen Freundeskreis.

Immaterieller Wert ist unermesslich

Im November vergangenen Jahres verschafften sich noch unbekannte Täter Zutritt zum Kelten-Römer-Museum in Manching und stahlen den Keltenschatz. Sein Goldwert liegt bei rund 250.000 Euro. Der Gesamtwert liegt bei über einer Million Euro. Der immaterielle Wert sei unermesslich, so Experten. Nach wie vor ermittelt das Landeskriminalamt in dem Fall.

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