Das Kelten Römer Museum in Manching
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Das Kelten Römer Museum in Manching

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Nach Golddiebstahl: Museum Manching öffnet Dauerausstellung

Im November haben unbekannte Täter den keltischen Goldschatz aus dem Museum in Manching gestohlen. Der Diebstahl sorgte bundesweit für Schlagzeilen. Nun wird die Dauerausstellung wiedereröffnet. Die Stelle des Goldschatzes bleibt aber leer.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die Dauerausstellung im Kelten Römer Museum in Manching öffnet wieder. Bislang war nur die Sonderausstellung "Im Dienst Roms" über Legionen und Hilfstruppen zu sehen. Wie das Museum mitteilt, steht das komplette Museum ab Dienstag, 2. Mai, wieder für Besucher zur Verfügung. Seit dem spektakulären Diebstahl des Keltenschatzes im November war die Dauerausstellung geschlossen – fast ein halbes Jahr lang. Wie eine Sprecherin der Archäologischen Staatssammlung auf BR-Anfrage sagte, dauerte es so lange, weil erst die Sicherheitsvorkehrungen wiederhergestellt werden mussten.

Vorerst kein Ersatz für den Goldschatz

Das Rondell, in dem der Goldschatz ausgestellt war, bleibt weiterhin geschlossen. Nach den Worten der Sprecherin laufen hier noch die Überlegungen, was man künftig an der Stelle zeigen könnte. Möglich wäre eine Replik des Schatzes oder Stücke aus der Archäologischen Staatssammlung in München. Der Verlust des Schatzes schmerze aber nach wie vor, sagt Bürgermeister Herbert Nerb. "Der Diebstahl hat uns schwer getroffen und wirkt bis heute nach. Schließlich gehörte der Goldschatz zu den Highlight-Exponaten des Museums." Nun gelte es aber, den Blick wieder Richtung Zukunft zu lenken.

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Der gestohlene Goldschatz

Museum bietet weitere Highlights

In der Dauerausstellung sind dennoch spektakuläre Stücke zu sehen, wie ein rätselhaftes Kultbäumchen oder die römischen Militärschiffe, die zu den besterhaltenen nördlich der Alpen zählen. Die Manchinger Keltenstadt gelte unter Kennern als archäologischer Hotspot und zentraler Referenzort bei der Einordnung von keltischen Funden und Befunden, so Rupert Gebhard, Direktor der Archäologischen Staatssammlung.

Noch keine Spur von den Dieben

Im vergangenen November hatten unbekannte Täter das Internet und Telefonnetz in Manching lahmgelegt. Dann brachen sie in das Museum ein und stahlen den Schatz. Noch immer gibt es keine Spur von den Tätern. Das Bayerische Landeskriminalamt ermittelt weiterhin mit der Soko "Oppidum". Der Raub hatte bayernweit eine Diskussion über die Sicherheit von Museen und Sammlungen ausgelöst.

Handelswert des Goldes geht in die Millionen

Der Schatz – 483 Goldmünzen und drei weitere Münzen – zählt zu den bedeutendsten keltischen Funden des vergangenen Jahrhunderts und stammt aus dem ersten Jahrhundert vor Christus. Forscher fanden ihn 1998 in Manching. Er zählte zu den Highlights des Kelten Römer Museums. Der reine Materialwert des 3,7 Kilo schweren Schatzes wird auf rund eine Viertelmillion Euro geschätzt, der Handelswert für die historischen Münzen geht allerdings in die Millionen. Der ideelle Wert ist unermesslich.

Das Museum wird von einem Zweckverband getragen, dessen Mitglieder der Bezirk Oberbayern, die Gemeinde Manching, der Landkreis Pfaffenhofen und der Verein Keltisch-Römischer Freundeskreis sind.

Mit Informationen von dpa

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