Hannelore Wutzdorff-Brunner hinter der Theke ihrer Rock- und Metal-Kneipe.
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Straubings Heavy-Metal Oma Hannelore Wutzdorff-Brunner steht mit 80 trotzdem noch hinter der Theke.

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Hard ’n’ Heavy: Die Metal-Oma von Straubing

In ihrer Musikkneipe "Hanne's Chaos" lässt Hannelore Wutzdorff-Brunner die Wände wackeln. Sie ist die Erste, die aufsperrt und die Letzte, die geht. So geht das seit 24 Jahren. Ans Aufhören mag sie nicht denken. Auch wenn sie mittlerweile 80 ist.

Über dieses Thema berichtet: regionalZeit - Südbayern am .

Freitagabend, neun Uhr, mitten in Straubing: In der Rock- und Metal-Kneipe "Hannes Chaos" wird es immer voller. Zwischen Kerzenlicht, Buddha-Statuen und Plakaten von Metal-Bands hält mittendrin Hannelore Wutzdorff-Brunner - von allen liebevoll Hanne genannt - die Stellung. Erst vor wenigen Tagen feierte die Kneipeninhaberin ihre 80. Geburtstag – doch das Wort Ruhestand mag sie noch nicht hören.

"Ich habe richtige Liebesgefühle"

Die Kneipe ist ihre Welt, ihr Metier. "Das kann man nicht erklären. Ich habe richtige Liebesgefühle, so fühlt es sich an. Auch für die Leute hier", versucht es Hannelore Wutzdorff-Brunner zu beschreiben.

Nach Straubing ist sie wegen ihres "Bayerischen Knödels" gekommen, ihre Liebe aus Niederbayern. Die Liebe ging, doch sie blieb mit ihren sieben Kindern hier und startete mit 55 die Kneipe.

Mit 55 Jahren zur Kneipenbesitzerin geworden

"Hannes Chaos" war ihr Jugendtraum, den sie sich schon lange erfüllen wollte. Die Idee hatte sie bereits mit 30 Jahren. Das Ziel war, eine kleine Rock- oder Hippie-Kneipe zu besitzen. Fehlendes Geld, fehlender Mut und auch die Erziehung der Kinder kamen dazwischen. "Und mit 55 hab ich gedacht: Also entweder jetzt oder nie mehr", erinnert sich Hannelore Wutzdorff-Brunner.

Mittlerweile ist sie diejenige, die seit 24 Jahren als Erste aufsperrt und auch diejenige, die als Letzte geht. Eigentlich sollte das Kneipen-Projekt nur fünf Jahre andauern. Dann war schon das nächste Ziel geplant: Indien. Doch aus der Reise wurde nichts und die Kneipe gibt es immer noch.

Besonderheit: Musiksammlung zum Anfassen

Das Besondere an Hannes Kneipe: Ihre Musiksammlung, die eine gesamte Ecke hinter der Bar einnimmt. Hier wird über CDs und Nummern, die im Deckel stehen, aufgelegt. "Ich hab so mein System im Kopf. Ich weiß sogar, auf welcher CD das bestimmte Lied ist", berichtet die Kneipeninhaberin.

Gäste und ihre Familie haben bereits versucht, die Sammlung durch einen Laptop zu ersetzen. Doch: Fehlanzeige. Die Inhaberin bleibt bei den CDs. Ihre Favoriten: Slayer, Debauchery, Sodom und auch die neueren Erscheinungen von Metallica – also richtiger Rock.

Das Ziel: Auch mit 90 noch hinter der Theke zu stehen

Doch Hannelore Wutzdorff-Brunner hat auch eine ganz andere Seite: Von Montag bis Donnerstag widmet sie sich der Tierrettung. Sie ist auch buddhistisch eingeweiht worden und hat dort ihre spirituelle Heimat gefunden.

Für sie macht es die Mischung. Die hält sie fit. Und diese Mischung und dieses Flair schätzen auch die Gäste im "Chaos". Ein Treffpunkt für Rock- und Metal-Fans von Jung bis Alt. Hannelore selbst will noch mindestens zehn Jahre hinter der Theke stehen – für sich selbst und für ihre Gäste.

Im Video: Wirtin Hannelore Wutzdorff-Brunner in ihrer Musikkneipe

In ihrer Musikkneipe "Hanne's Chaos" lässt Hannelore Wutzdorff-Brunner die Wände wackeln. Sie ist die Erste, die aufsperrt und die Letzte, die geht. So geht das seit 25 Jahren. Ans Aufhören mag sie nicht denken. Auch wenn sie mittlerweile 80 ist.
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Straubings Heavy-Metal Oma Hannelore Wutzdorff-Brunner steht mit 80 trotzdem noch hinter der Theke.

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