Eine Kriminaloberkommissarin sitzt vor einem Auswertungscomputer bei Ermittlungen gegen Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch. (Symbolbild)
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Mehr als zweieinhalb Jahre nach einem Missbrauchsskandal um einen Logopäden in Würzburg hat die Polizei 53 Verdächtige ermittelt.

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Über 50 Verdächtige nach Missbrauchsskandal in Würzburg

Über 50 Verdächtige nach Missbrauchsskandal in Würzburg

Mehr als zweieinhalb Jahre nach einem Missbrauchsskandal um einen Logopäden in Würzburg hat die Polizei 53 Verdächtige ermittelt. Deren Personalien seien bekannt. Unmittelbar vor einem weiteren Missbrauch schlugen die Ermittler zu.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Er war ein anerkannter Sprachtherapeut und arbeitete in Würzburg mit behinderten Jungen. Über mehrere Jahre hinweg verging er sich dabei an den Kindern, filmte die Taten und stellte sie ins Internet. Zu Hause sammelte der Mann Unmengen an Missbrauchsmaterial und führte die Polizei so zu weiteren mutmaßlichen Tätern. Seit Bekanntwerden des Missbrauchsskandals durch den Logopäden vor zweieinhalb Jahren hat die Polizei insgesamt 53 Verdächtige ermittelt.

Besitz oder Verbreitung kinderpornografischer Inhalte

Die Personalien der Tatverdächtigen seien bekannt, der Komplex mittlerweile abgeschlossen, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg nun der dpa mit. "Die Tatvorwürfe lauten in allen Fällen auf Besitz oder Verbreitung kinderpornografischer Inhalte", erläuterte Oberstaatsanwalt Thomas Goger von der Zentralstelle Cybercrime Bayern. Details zu den einzelnen Fällen könnten nicht mitgeteilt werden.

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  • 23.000 Missbrauchsdateien führen zu weiteren Tatverdächtigen

    In der Wohnung des Logopäden stellten Polizisten knapp 23.000 Dateien mit Missbrauchsinhalten sicher. Unter anderem über diese Daten gelang es den Ermittlern, weitere Verdächtige zu identifizieren. Etliche von ihnen leben im Ausland. Solche Verfahren wurden an die dortigen Staatsanwaltschaften abgegeben, etwa in die Schweiz, nach Österreich, Frankreich, Belgien und Italien.

    Ermittlungen verhindern weitere Taten

    Bereits in der Vergangenheit hatte die Zentralstelle Cybercrime Bayern, die bundesweit größte Spezialeinheit zur Bekämpfung von Cyber-Kriminalität, bekannt gegeben, dass durch die Ermittlungen bereits geplante Missbrauchstaten verhindert wurden. So habe ein tatverdächtiger Schweizer unmittelbar vor einem weiteren geplanten Missbrauch eines fünfjährigen Kindes festgenommen werden können.

    Auch die Betreiber eines Kinderpornografie-Forums seien durch die Bamberger Experten ermittelt worden. Dabei handelt es sich um einschlägig verurteilte Pädophile, die eine Haftstrafe in Wien verbüßten und aus dem Gefängnis heraus die Kinderporno-Plattform betrieben hatten.

    Chronologie des Missbrauchsskandals

    Im März 2019 hatte die Polizei den Würzburger Logopäden wegen Missbrauchsverdachts festgenommen. Der Mann war bis dahin in der Stadt angesehen und sogar für seine Verdienste ausgezeichnet worden.

    Im Mai 2020 verurteilte das Landgericht Würzburg den damals 38-Jährigen in einem der größten Missbrauchsprozesse in Bayern zu elf Jahren und vier Monaten Gefängnis. Außerdem wurde gegen ihn ein lebenslanges Berufsverbot verhängt. Der Verurteilte hatte sich während Einzeltherapien vor allem an geistig behinderten Jungen vergangen und die Taten gefilmt. Die Taten wurden zwischen 2012 und 2019 in seiner Praxis und auch in zwei Kitas begangen. Die Opfer waren zwischen zwei und sechs Jahre alt.

    Mit Material von dpa.

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