Schild Polizeipräsidium Oberpfalz in Regensburg.
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Mehr Gewalt gegen Oberpfälzer Polizeibeamte im Jahr 2020

Trotz Corona und der damit einhergehenden Beschränkungen wurden im letzten Jahr mehr Polizeibeamte Opfer von Gewalt. Insgesamt wurden über 200 Polizisten mindestens leicht verletzt. Das hat das Polizeipräsidium in einer Statistik bekannt gegeben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

In der Oberpfalz sind im vergangenen Jahr mehr Polizeibeamte Opfer von Gewalt geworden. Wie das Polizeipräsidium Oberpfalz am Freitag in einer Statistik bekannt gegeben hat, kam es 2020 insgesamt 643 Mal zu Gewalt gegen Beamte. Im Vergleich zum Vorjahr handelt es sich dabei um einen Anstieg um knapp zehn Prozent.

Polizeipräsident: "Gewalt wird nicht geduldet"

Darunter fallen Delikte wie Beleidigung, Bedrohung, Gefährliche Körperverletzung, tätlicher Angriff bis hin zu versuchtem Mord und versuchtem Totschlag. Die Oberpfalz liegt im bayernweiten Vergleich damit zwar noch ganz hinten, Polizeipräsident Norbert Zink ist damit allerdings nicht zufrieden.

"Gewalt gegen die Polizei wird in keinster Weise geduldet." Polizeipräsident Norbert Zink

Besorgniserregend ist laut Polizeipräsidium die Zunahme von gefährlicher Körperverletzung und Widerstand. In zwei Fällen wurde bei Angriffen gegenüber Polizeibeamten ein Strafverfahren wegen eines versuchten Tötungsdeliktes eingeleitet.

Beamter wird 80 Meter in Auto mitgeschleift

Besonders dramatisch verlief eine Kontrolle im April 2020: Wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen die geltenden Ausgangsbeschränkungen wurde ein 23-Jähriger von zwei Beamten kontrolliert. Weil der Mann mit Selbstmord drohte, wollte ein Beamter die Schlüssel des Fahrzeugs ziehen. Der 23-Jährige gab jedoch Gas und schleifte den Beamten 80 Meter weit mit, bis dieser aus dem Fahrzeug fiel und verletzt liegen blieb.

Der Polizist zog sich dabei schwere Gesichts- und Oberkörperverletzungen zu. Er war mehr als fünf Wochen krankgeschrieben. Der 23 Jahre alte Fahrer wurde sechs Wochen danach vom Amtsgericht Weiden zu einem Jahr Haft mit dreijähriger Bewährungszeit, zwei Jahre Führerscheinentzug sowie 150 Arbeitsstunden verurteilt.

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