Einsatz der italienischen Küstenwache vor Lampedusa (Archivbild)
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Flüchtlingsboot kentert vor Lampedusa: Mehrere Tote

Bei einem Bootsunglück vor der italienischen Insel Lampedusa sind mindestens sieben Flüchtlinge ums Leben gekommen. Mehrere Menschen werden noch vermisst.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Wenige Seemeilen vor der Küste der italienischen Insel Lampedusa sind mehrere Bootsmigranten gestorben. Am frühen Mittwochmorgen habe einer der Flüchtlinge auf dem Boot einen Notruf abgesetzt, teilte die italienische Küstenwache mit. Demzufolge befanden sich ungefähr 60 Menschen an Bord des etwa acht Meter langen Bootes. Wenig später kenterte es, als die Küstenwache schon zum Einsatz ausgerückt war.

Sieben Tote, mehrere Vermisste

Die Retter bargen nach eigenen Angaben sieben Tote aus dem Wasser. Fünf Menschen mussten reanimiert werden, darunter auch eine Schwangere. Insgesamt 46 Bootsmigranten nahmen sie an Bord der Patrouillenboote. Die Behörden suchten noch weiter nach Vermissten. Im öffentlich-rechtlichen Fernsehsender Rainews 24 waren Bilder von Trümmern zu sehen, die auf dem Wasser trieben.

Die kleine Insel Lampedusa liegt zwischen Malta und Tunesien. Auf der Insel landen immer wieder Flüchtlinge an. Nach der Ankunft von 256 Migranten auf vier Booten innerhalb weniger Stunden ist das dortige Flüchtlingslager erneut mit 660 Menschen überfüllt. Die Einrichtung hat Kapazitäten für 250 Flüchtlinge.

Gefährliche Flucht über das Mittelmeer

Laut einer Statistik des italienischen Innenministeriums zählten die Behörden in diesem Jahr bislang knapp 19.800 Bootsmigranten, die in Italien angekommen sind (Stand Montag). Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es demnach 6.715. Die gestiegenen Zahlen sorgen immer wieder für hitzige Debatten in der italienischen Politik.

Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen seit Beginn des Jahres mindestens 832 Menschen bei der Flucht über das Mittelmeer ums Leben.

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