Ein Verkehrsschild weist auf  eine wegen Hochwasser gesperrte Nebenstraße hin.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Michael Reichel

Symbolbild Hochwasser

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Künstliche Intelligenz soll vor Hochwasserkatastrophen schützen

Wenn Hochwasser angesagt ist, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. In Ergoldsbach im Kreis Landshut hat die Staatsregierung nun ein neuartiges Frühwarnsystem vorgestellt. Das Programm nutzt künstliche Intelligenz und diverse Wetterdaten in Echtzeit.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) hat im niederbayerischen Ergoldsbach im Landkreis Landshut ein völlig neuartiges Frühwarnsystem für Unwetter und Hochwasser vorgestellt. Es nutzt modernste Technik. In den vergangenen Jahren war der Markt Ergoldsbach von Extremwetterereignissen betroffen.

KI analysiert Wetterdaten

Dabei analysiert eine Künstliche Intelligenz (KI) speziell für das Projekt erhobene, lokale Wetterdaten und alarmiert bei Überschreitung kritischer Messwerte automatisch Bevölkerung und Einsatzkräfte, heißt es aus dem Ministerium.

Das neue KI-Warnsystem für Unwetter nutzt Daten von rund 30 örtlichen Wetter- und Pegelsensoren im Gemeindegebiet, um lokale Extremwettersituationen künftig besser und ortsgenau vorhersagen zu können. Dabei werden beispielsweise Niederschlagsmenge, Feuchtigkeit, Temperatur und Windrichtung sowie die Pegelstände an Gewässern gemessen.

Für die Vorhersage künftiger Wetterentwicklungen fließen zudem meteorologische Daten des Deutschen Wetterdienstes in das System ein und werden in Echtzeit ausgewertet.

Alarmierung per SMS

Die Anwendung nutzt dann KI für eine Prognose der Entwicklung, beispielsweise über die Pegelstände in den nächsten zwei Stunden. So kann etwa eine drohende Hochwassergefahr für bestimmte Ortsteile erkannt werden. Übersteigen die Daten bestimmte Werte, warnt das System die Einsatzkräfte sowie Bürgerinnen und Bürger nach Registrierung automatisch per E-Mail, SMS, Messengerdienst, App und automatisierte Anrufe.

Der niederbayerische Prototyp des KI-gestützten Unwetterfrühwarnsystems soll nach der Fertigstellung allen bayerischen Kommunen als Best-Practice-Beispiel zur Verfügung gestellt werden. Das Digitalministerium fördert die Entwicklung mit 450.000 Euro.

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