Soiernspitze im Karwendelgebirge.
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Soiernspitze im Karwendelgebirge.

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Frau stürzt bei Bergwanderung im Karwendel in den Tod

Gestern kam es in Oberbayern erneut zu zwei schweren Bergunfällen: Eine 25-jährige Frau ist im Karwendelgebirge bei Krün in den Tod gestürzt. An der Brecherspitze ist eine 25-jährige Touristin ausgerutscht und hat sich lebensgefährlich verletzt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Am Freitagnachmittag sind in den bayerischen Alpen zwei 25-jährige Frauen am Berg ausgerutscht und abgestürzt. Für die Bergsteigerin im Karwendelgebirge bei Krün kam jede Hilfe zu spät, die Frau aus Köln konnte nur noch tot geborgen werden. Eine Touristin aus Frankreich schwebt in Lebensgefahr, nachdem sie bei der Querung eines Schneefeldes im Mangfallgebirge den Halt verlor und abstürzte.

Bergsteigerin im Karwendelgebirge auf nassem Gras ausgerutscht und tödlich verletzt

Wie die Polizei berichtete, war die 25-jährige Bergsteigerin im Karwendelgebirge auf nassem Gras abgerutscht. Zusammen mit einer ebenfalls 25-jährigen Begleiterin war die Frau aus Köln von der Fischbachalm Richtung Oberes Soiernhaus unterwegs.

Die beiden Frauen verstiegen sich und gerieten in steiles, felsdurchsetztes Gelände. Auf rund 1.600 Meter Höhe, kurz unterhalb der Berghütte, rutschte die Kölnerin ab und stürzte einhundert Meter in die Tiefe. Ihre Begleiterin setzte einen Notruf ab.

Einsatzkräfte der Bergwacht Krün und ein Rettungshubschrauber eilten zur Unfallstelle, wo der Notarzt nur noch den Tod der Frau feststellen konnte. Sie wurde von der Besatzung eines Polizeihubschraubers geborgen.

Französin bei Absturz im Mangfallgebirge lebensgefährlich verletzt

Eine 25-jährige Touristin aus Frankreich ist ebenfalls am Freitagnachmittag abgestürzt, sie ist an der Brecherspitze ausgerutscht. Wie die Polizeiinspektion Miesbach berichtete, war die Frau mit einer 17-köpfigen, internationalen Wandergruppe unterwegs.

Unterhalb der auf 1.500 Meter Höhe gelegenen Freudenreichkapelle mussten die Wanderer auf dem Weg zur Ankelalm ein 35 Grad steiles Schneefeld queren. Dabei verlor die 25-Jährige den Halt und rutschte etwa 100 Meter den Steilhang hinab bis sie an einer Latsche hängen blieb.

Bergwacht warnt vor "Dürnbachwand"-Bergtour

Kräfte der Bergwacht brachten die lebensgefährlich Verletzte mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus. Die Miesbacher Polizei nimmt den Bergunfall zum Anlass, vor der auch im Internet als Wandertour "Dürnbachwand" verbreiteten Wandertour zu warnen.

Die schwere Bergtour werde vermehrt von teils unerfahrenen Touristen begangen. Außerhalb der Sommermonate müsse in dem teils ausgesetzten und steilen Gelände mit Schneefeldern gerechnet werden, weshalb sich die Wandertour nur von Juni bis Oktober empfehle.

Bereits 20 Bergtote: Polizei und DAV warnen vor Bergunfällen

Etwa 80 bis 100 Tote verzeichnet die Bergwacht in den bayerischen Alpen jedes Jahr. Doch heuer wurden alleine im Bereich von Berchtesgaden bis zur Zugspitze schon 20 tödliche Bergunfälle gezählt.

Erst vergangenes Wochenende ist am Osterfelderkopf im Wettersteingebirge (Garmisch-Partenkirchen) ein Urlauber-Ehepaar aus Sachsen-Anhalt in den Tod gestürzt. Die beiden Wanderer waren laut Polizei mit Turnschuhen im verschneiten, steilen Gelände unterwegs.

Auch am Hochkalter in den Berchtesgadener Alpen ist am Ostersonntag ein Bergsteiger aus Mittelfranken auf einer vereisten Schneefläche ausgerutscht. Er überlebte den Absturz und konnte von der Bergwacht Ramsau gerettet werden.

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