Malermeister Rudi Beyerer (r.) und ein Helfer bemalen den Maibaum.
Bildrechte: BR

1,20 Meter Abstand zwischen den Farben muss sein – sonst schaut der Baum "wie eine Holzschraube" aus, sagt Malermeister Rudi Beyerer (r.)

Per Mail sharen
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Happy End in Taufkirchen: Burschenverein stellt Maibaum auf

In diesem Jahr "wachsen" vermutlich so viele Maibäume wie nie in den oberbayerischen Himmel – so auch in Taufkirchen. Der neue Baum hat den Burschenverein nicht nur Arbeit, sondern auch Auslöse gekostet: War er doch geklaut worden – am Ostersonntag.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

Nein, an 2020 wollen die Burschen aus Taufkirchen nicht erinnert werden. Einen Tag vorm Aufstellen des Maibaums, alles war vorbereitet, musste die große Feier wegen Corona abgesagt werden. Der Stamm wurde zersägt und zum Sägewerk gebracht. "Da war sehr tragisch", erinnert sich Julius Ammereller, Vorsitzender des Burschenvereins, "deshalb sind wir sehr stolz, dass wir es jetzt schaffen, nach zwei Jahren."

  • Zum Artikel: Burschenvereine zwischen Maibaum und Social Media

1,20 Meter Abstand zwischen den Farben

Der neue Baum ist mit seinen 33 Metern Länge wieder ein Prachtexemplar. In rund 60 Arbeitsstunden ist die Fichte in Weiß und Königsblau gestrichen worden. Pinselführend war Malermeister Rudi Beyerer. Der 85-Jährige bemalt seit einem halben Jahrhundert Maibäume. Bei ihm müssen die Farben einen Abstand von 1,20 Meter haben. "Es gibt einige, die machen nur 50 Zentimeter bei den Ringeln. Das gefällt mir nicht, denn das schaut aus wie eine Holzschraube. Das ist zu eng", sagt er.

Zum Video: #BR24Zeitreise: Maibaumdiebstahl in Jetzendorf 1962

Maibaum-Klau am helllichten Tag

Natürlich haben sie ihren wertvollen Baum nachts bewacht – doch dann kamen die Diebe am helllichten Ostersonntag. "Anstatt, dass die Nachbarn die Hand draufgehalten haben und sagen 'Der Baum bleibt da!', haben sie ihnen noch geholfen, dass der Baum wegkommt", ärgert sich Julius Ammereller immer noch ein bisschen.

Nach erfolgreichen Verhandlungen gaben die Diebe den Maibaum am gleichen Tag wieder frei. Und so kann er am 30. April vor der Kirche aufgestellt werden – von Hand mit Stangen, wie es Brauch ist. Am 1. Mai ist dann ab 14 Uhr "Tanz um den Maibaum".

Auslöse wird bei Fest im Juni spendiert

Der nächste Termin steht, nicht ganz freiwillig, auch schon. Als Auslöse müssen die Taufkirchner Burschen den Dieben 400 Liter Bier und 100 Brotzeiten spendieren. Im Juni soll es dazu ein großes Fest geben.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!