In dem Antwortschreiben heißt es, dass man die "nationale Gesetzgebung" achte und "soziale und wirtschaftliche Lösungen" gefunden werden sollen. Außerdem mische sich die "Hauptgeschäftsstelle" nicht in das Verfahren ein. Verdi-Sekretär Peter König findet die Reaktion völlig unangemessen. Hier könne der Eindruck gewonnen werden, dass H&M mit dem Lagerstandort in Großostheim überhaupt nichts zu tun habe, so König. Auf werde in dem Schreiben überhaupt kein Bezug genommen, so König weiter.
Großostheim soll ausbluten?
Seit August 2017 steht die Schließung des Lagerstandorts in Großostheim im Raum. Über 70 Prozent der Mitarbeiter sind Frauen – die meisten über 50 Jahre alt. H&M will künftig nur noch aus dem Großlager Hamburg seine Waren ausliefern. Am Ende gehe es um Kostenreduzierung und Gewinnmaximierung, so König. Das Lager in Großostheim lasse man ausbluten, so der Verdi-Vertreter weiter. Ursprünglich wurden von Großostheim aus rund 130 Filialen in Süddeutschland beliefert. Mittlerweile bekommt sogar die H&M Filiale Aschaffenburg, die von Großostheim nur wenige Kilometer entfernt liegt, von Nürnberg und Hamburg ihre Waren. Aktuell beliefert das unterfränkische Lager gerade mal etwa 60 kleinere Filialen in Ostdeutschland.
Alternativkonzept soll ausgearbeitet werden
Die Gewerkschaft und der Betriebsrat versuchen in den nächsten zwei bis drei Wochen, mit Hilfe eines Sachverständigen aus Saarbrücken Alternativ-Konzept zu entwickeln und dem Konzern vorzulegen. "Allerdings brauchen wir auch ein Gegenüber, der das will“, so König. Sonst nützten die besten Konzepte nichts.