Ermittler der Bundespolizei untersucht im Bahnhof einen entgleisten Güterzug (Symbolbild)
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Ermittler der Bundespolizei untersucht im Bahnhof einen entgleisten Güterzug (Symbolbild)

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Prozess um entgleisten Güterzug: Fehler mit Millionenschaden

Ein Wagenmeister des Rangierbahnhofs in Augsburg-Oberhausen muss sich heute vor dem Amtsgericht Augsburg verantworten. Durch eine Unachtsamkeit verursachte er einen Millionen-Schaden. Der 21-Jährige war verurteilt worden, legte aber Einspruch ein.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Es war im Februar 2019, als der Wagenmeister am Rangierbahnhof in Augsburg-Oberhausen übersah, dass an einem Drehgestell eines Waggons noch ein sogenannter Hemmschuh eingelegt war - eine Art Keil, der zwischen Gleis und Rad platziert wird, um den Güterwaggon zu bremsen. In der Folge entgleisten drei Kesselwagen.

Bahnverkehr stark gestört, drei Millionen Euro Schaden

Acht Weichen, ein Lichtmast, ein Fahrleitungsmast und die Oberleitung wurden beschädigt. Die Weichen ließen sich dann auch nicht so einfach austauschen. Es mussten teilweise neue gefertigt werden. Die Reparaturen zogen sich bis in den Frühling hinein.

Es kam in dieser Zeit zu zahlreichen Verspätungen im Personen-Verkehr. Einige Verbindungen zwischen Augsburg und Meitingen sowie Augsburg und Gessertshausen wurden zeitweise gestrichen, weil nur ein Gleis in Augsburg-Oberhausen befahrbar war. Der Schaden wurde auf drei Millionen Euro geschätzt.

Verurteilter Wagenmeister geht in Revision

Wegen "fahrlässigen, gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr" hatte der 21-jährige Wagenmeister per schriftlichem Strafbefehl 40 Tagessätze bekommen. Dagegen legte er Einspruch ein. Deshalb muss er sich heute erneut vor dem Amtsgericht Augsburg verantworten. Es wird aktuell mit nur einem Prozesstag gerechnet.

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