"Blumentopf" im Münchner Veranstaltungszentrum "Bahnwärter Thiel"
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"Blumentopf" im Münchner Veranstaltungszentrum "Bahnwärter Thiel"

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Geheime Orte in Oberbayern: Kampagne für neue Ausflugsziele

Geheime Orte in der Heimat sind "GeHEIMATorte", und dafür machen Tourismusverbände und der ÖPNV in Oberbayern jetzt Werbung. Das Ziel: Ausflügler besser verteilen, Straßen entlasten und überraschende Erlebnisse ermöglichen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Tourismusverbände und der ÖPNV in Oberbayern haben eine Kampagne gestartet, mit der sie für zunächst 50 Ausflugsziele werben. Allen ist gemeinsam, dass sie weniger bekannt und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind. Für die sogenannte "letzte Meile" vom ÖPNV-Halt bis zum "GeHEIMATort" braucht man maximal 30 Minuten.

Vom Urzeitmuseum bis zu Bankerlwegen

In vielen Fällen geht es sogar noch deutlich schneller. In sechs Minuten kommt man etwa vom Busbahnhof zum Urzeitmuseum in Taufkirchen/Vils. Nur 600 Meter sind es vom Bahnhof Wolfratshausen zur Loisachhalle als Ausgangspunkt für die Bankerl-Wege. Ein weiteres Beispiel: Ein Bus fährt vom Münchner Hauptbahnhof direkt zur Zenettistraße und damit mitten in den GeHEIMATort Schlachthofviertel.

Schlachthofviertel als Ausflugsziel

Dort kann man einen Teil dessen erleben, was die Landeshauptstadt neben Top-Attraktionen wie Schloss Nymphenburg, Residenz und Hofbräuhaus zu bieten hat. Ein Rundgang führt zu Craft-Beer-Läden und Metzgereien mit den womöglich frischesten Weißwürsten der Stadt, zum neuen Volkstheater und dem Veranstaltungsgelände "Bahnwärter Thiel", vorbei an großflächigen Graffiti-Malereien zur "Alten Utting" – dem wohl einzigen Schiff auf einer Bahnbrücke. Alle Details finden sich im Internet unter "GeHEIMATorte.de".

ÖPNV-Kunden zurückgewinnen

Münchens Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) setzt einige Erwartungen in die Kampagne. Er hofft zum einen, damit auch in der Stadt ÖPNV-Kunden zurückzugewinnen. Zum anderen möchte er mit eher unbekannten Ausflugszielen Besucher von außerhalb anlocken, die München in der Corona-Pandemie erfahrungsgemäß oft lieber gemieden haben.

Top-Ziele im Umland entlasten

Zugleich strömten am Höhepunkt der Pandemie noch mehr Tagesbesucher aus der Stadt ins Umland und verstopften mit ihren Autos die Straßen und Parkplätze. Eine Entzerrung und gewisse Besucherlenkung – nicht nur in Zeiten von Corona - wünscht sich auch Oswald Pehel, Geschäftsführer des Tourismus Oberbayern München e.V. "Jeder hat immer nur fünf oder sechs Top-Ziele, die er immer wieder aufsucht", stellt er fest: "Da wollen wir zeigen, wo man mit U-/S-Bahn oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln hinkommt und tolle Erlebnisse haben kann."

Bahnfahrten im Stundentakt

Für umweltfreundlichen Tourismus machen sich auch MVV und Bayerische Eisenbahngesellschaft stark. "Die bayerischen Regionalbahnen fahren nahezu flächendeckend im Stundentakt, vom frühen Morgen bis mindestens 23 Uhr", betont BEG-Geschäftsführerin Bärbel Fuchs: "Je mehr Menschen ihr Auto öfter stehen lassen und auf Busse und Bahnen umsteigen, desto besser ist das für die Umwelt und das Klima."

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