Es ist ihr höchster Feiertag: der erste Sonntag im Mai. Dann treffen sich rund 4.000 Bayerische Gebirgsschützen zum jährlichen Patronatstag. Diesmal wurde er im oberbayerischen Gmund gefeiert.
Die Kulisse könnte nicht malerischer sein: Der Tegernsee, die Berge und ein Gottesdienst unter freiem Himmel. Ein prächtiger Festzug führte durch den Ort. Gäste und Zuschauer bekamen Bayern aus dem Bilderbuch zu sehen. Unter den Gästen waren auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU), ebenso wie die übrigen Teilnehmer alle in Tracht.
Zwei Jahre Vorbereitung für Patronatstag
So ein Großereignis ist allerdings auch eine logistische Herausforderung. Zwei Jahre dauern in der Regel die Vorbereitungen auf den Patronatstag der Bayerischen Gebirgsschützen. In Gmund war man froh, dass viele Ehrenamtliche mithelfen, darunter Trachtenvereine, Landjugend und Veteranen.
Jahrhundertelange Geschichte der Gebirgsschützen
Die Geschichte der Bayerischen Gebirgsschützen reicht bis ins Mittelalter zurück. Zur Landesverteidigung wurden einst wehrhafte Bauern und Bürger abkommandiert. Später bildeten sich dann in vielen Orten Bayerns – besonders entlang der Alpenkette – eigene Kompanien. Von Reichenhall bis Garmisch.
Gmunder Kompanie seit genau 400 Jahren
Auch in Gmund am Tegernsee wurde eine Kompanie gegründet, und zwar 1623. Also vor genau 400 Jahren. Und sie blieb auch dann noch bestehen – als eine der wenigen – als man anno 1869 fast alle Verbände in die Bayerische Armee überführte. Der Grund: Die Gmunder Gebirgsschützen waren privatrechtlich organisiert und können damit auf eine durchgehende Geschichte zurückblicken.
Später haben sich nach und nach die Kompanien wiedergegründet, insgesamt zählen jetzt 47 Kompanien zum Bund der Bayerischen Gebirgsschützen. Heute verteidigen die Gebirgsschützen nicht mehr ihre Heimat gegen Angreifer, sondern setzen sich für Brauchtum und Tradition ein.
Weltlicher Schutzherr ist der Ministerpräsident
Den Patronatstag, das Fest der Patrone Bavaria, gibt es seit 1971. Schutzpatronin ist die Gottesmutter Maria. Als weltlicher Schutzherr fungiert traditionell der bayerische Ministerpräsident.
Markus Söder hat sich zum Festtag ebenso angemeldet wie zahlreiche weitere Ehrengäste: darunter Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Dazu werden an diesem Wochenende Tausende Zuschauer erwartet. Denn: Gefeiert wird in Gmund schon seit Freitagabend. Ihr 400-jähriges Jubiläum will die Gebirgsschützenkompanie Gmund eben gebührend zelebrieren.
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