Ein Salat-Teller wird in einem Restaurant serviert.
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Ein Salat-Teller wird in einem Restaurant serviert.

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Gastgebertag in Essenbach: Branche fürchtet um Wirtshäuser

Das dominierende Thema in Essenbach: Die diskutierte Rückkehr zu 19 Prozent Mehrwertsteuer. Sie könnte das Aus für viele Wirte bedeuten, fürchtet der Verband DEHOGA. Außerdem fordert er flexiblere Arbeitszeiten.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Die mögliche Erhöhung der Mehrwertsteuer für Speisen würde nach Berechnungen des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes in Niederbayern die Schließung von rund 230 Wirtshäusern zur Folge haben. In der Oberpfalz wären es rund 180 Betriebe. Bayernweit seien 2.400 Betriebe in Gefahr. Das ergaben Recherchen des Bayerischen Rundfunks aus Anlass des am Dienstag in Essenbach im Landkreis Landshut beginnenden Gastgebertags des Bayerischen Hotel-und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bayern).

Höhere Kosten bei Energie, Personal und Lebensmitteln

Wegen der Corona-Krise wurde die Mehrwertsteuer im Gastgewerbe 2020 von 19 auf sieben Prozent gesenkt. Im Moment ist die Umsatzsteuersenkung befristet bis Ende 2023.

Forscher des Mannheimer Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW warnen im Falle einer dauerhaften Reduzierung der Mehrwertsteuer vor Steuerausfällen in Milliardenhöhe. Bundeskanzler Scholz kündigte eine Entscheidung über die Mehrwertsteuer in der Gastronomie zum Jahresende an.

Ja zur Wochenarbeitszeit

Beim Treffen sollte auch über flexiblere Arbeitszeiten debattiert werden, Stichwort Wochenarbeitszeit. Gastwirt Muk Röhrl aus Eilsbrunn bei Regensburg begrüßt den Vorschlag: "Wir haben oft Brautpaare, die um ein Uhr nachts beschließen, sie wollen verlängern, weil es gerade richtig schön ist. Aber unsere Mitarbeiter sind über die Tageshöchstzeit drüber. Es wäre schön, wenn man flexibler agieren könnte." Auch für Familien sei es besser, wenn man beispielsweise an vier Tagen die Arbeitszeit vollmachen könnte und dafür einen Tag frei hätte.

Gastronomie sei "keine planbare Fließbandarbeit". Die Leute würden durchaus "an einem Tag mal mehr, am anderen weniger" arbeiten wollen, so DEHOGA-Landesgeschäftsführer Thomas Geppert zu BR24.

Mittelstand in den Dörfern erhalten

Geppert sagte dem BR: "Wir müssen den Mittelstand in den Dörfern vor Ort erhalten. Dazu zählen die Bäcker, die Metzger, das Handwerk und die Gastronomie, dafür setzen wir uns auf dem Gastgebertag ein." Man wolle Inspiration für die Gastgeber in Bayern geben, "nicht aufgeben" und "durchstarten", so Geppert.

Die Zukunft von Fleisch

Auf dem Programm des Gastgebertages standen unter anderem Vorträge wie "Plant Based als Grundlage aller Gerichte, Fleisch als Luxustopping der Zukunft". Die "Bayerische Küche" sei nach wie vor beliebt bei den Gästen, auch wenn die Anzahl an vegetarischen Gerichten in den Gasthäusern steigt.

Bildrechte: BR/Meike Föckersperger
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Müssen Betriebe schon bald Stühle und Tische zusammenpacken? (Symbolbild)

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